Der Senat für Stadtentwicklung lud einmal mehr zu seinem „Stadtforum Berlin 2020 – Belebt, beklebt, benutzt – Der öffentliche Raum“.
Im dbb-Forum in der Friedrichstraße kam neben einigen senatskonformen Rednern auch der Schlossfassadenfan und gewitzte Chef der Firma Wall, Hans Wall, zu Wort, welcher jegliche Kritik an seinen einfallslosen Haltestellen- und Toilettenhäuschen mit blumigen Wohltäter-Worten verkleisterte.
Das Palastbündnis hatte sich Rederecht erstritten und konfrontierte die zahlreichen Gäste, das Podium und die Senatorin Junge-Reyer am Eingang mit der „TEUERSTEN WIESE DER WELT“ und in der gut sortierten Rede mit der Absurdität des Abrisses des Palasts der Republik, mit dem wieder einmal ohne Not öffentlicher Raum verramscht und den konkret-visionären Kräften der Kunst- und Kulturszene unzugänglich gemacht wird.
Fragwürdige Baufirmen und Investoren, Geschichtsfälschung und die Verspießerung der Stadt sind dem Senat aber wieder einmal lieber als die Vision einer versöhnten Gesellschaft mit – wer will – selbstbestimmten Menschen, die ohne Preußens Glanz und Gloria auskommen und stattdessen jene ZWEIFEL formulieren, welche die Bedingung für jeglichen kulturellen, gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Fortschritt sind.
Dank der blinden Politik des Senats wird es nun also noch einen weiteren langweilig-belebten und peinlich-pompösen Hort der Phantasielosigkeit in der Mitte der Stadt geben, der ganz nebenbei auch die einmaligen Potentiale der einzigen Ost-West-Stadt der Jetztzeit mit ihrer weltweit sagenhaften Kreativität ihrer Bewohner sträflich missachtet. Dümmer geht’s nimmer!