Berliner Schnauze jewinnt

Ostprinzessin schippt am Osthafen

Bei einer feierlichen Begehung des Osthafens nahm die Ostprinzessin persönlich den Spaten in die Hand und half, ein Stück des Fundaments für einen dort entstehenden Neubau zuzuschaufeln. Zuvor hatte ein anderer Coverstar der Protestbewegung den Baustellen-Zaun ausgehebelt. Die herbeigeeilten Bauarbeiter verhielten sich freundlich.

Dem RBB-Fernsehmagazin Neue Heimat gegenüber sagte die Ostprinzessin: „Dieser Neubau hat hier nichts verloren. Wenn sogar 87 % der Wählenden unserer Kampagne Mediaspree Versenken zustimmen, sollte auch die Intendantin des biederen Hofberichterstattungskanals des Senats ins Grübeln geraten und die fehlgerichtete Politik endlich zum Thema machen. Der Osthafen darf nicht weiter privatisiert werden! Ein Angler hier am Kai rief uns vorhin ein Ick hab für euch jestimmt zu.“

Werden mit Inbrunst torpediert

Junge Welt von heute: Ostprinzessin im Interview

Hier das vollständige Originalinterview.

Am Sonntag findet der von der Initiative „Mediaspree versenken“ erzwungene Bürgerentscheid statt. Die Planungen für das Gebiet existieren aber seit mindestens zehn Jahren. Kommt der Widerstand nicht viel zu spät?

Er wird vor allem spät gehört. Der Entscheid ist ein Baustein im Widerstand gegen diese Potsdamer-Plätze-Stadt. Seit zwei Jahren sieht man, was anrollt. O2 World und Leuchtreklamen fördern Empörung und Wut. Die Leute schlagen radikalere Lösungen vor als wir sie bislang fordern. Die etablierte Politik will sowas nicht wahrhaben. Unsere Kampagne begann im Umfeld des Transgenialen CSD. Thematisiert wurden Privatisierung, Mietsteigerung, sinnleere Kommerzkultur und Vertreibung der Alternativkulturen.

Wie haben sich die politischen Parteien in Friedrichshain/Kreuzberg zur „Mediaspree versenken“-Kampagne verhalten?

Unabhängige Initiativen werden mit Inbrunst torpediert. Die Dialektik der LINKEN ist angesichts massiver sozialer Verwerfungen und Privatisierungen erneut preisverdächtig. Problembewusstsein und Informationsstand sind denkbar gering. Es habe „genug Bürgerbeteiligung“ gegeben. Nie wird die große Ablehnung erwähnt. Die SPD taktiert und empfiehlt, das zuzubilligen, was kein Geld kostet. Bis in die letzte Minute hinein wurde aber der Arm gehoben, um Pläne durchzuboxen. Die GRÜNEN bekennen Farbe: Stadtklima, Gesundheit und Ökologie sind egal, für Autolawinen gibt es neue Schneisen, die Verdrängung der Bevölkerung wird gar begrüßt. Es soll „ein neuer Stadtteil für neue Leute“ entstehen.

Sie müssen sich aber auch auseinandersetzen mit politischen Heckenschützen aus den eigenen Reihen. Prominente Landespolitikerinnen wie die grüne Heidi Kosche, selbst Mitglied bei der privatisierungskritischen Initiative Berliner Wassertisch, die sich bereits beim Verkauf der Landesbank samt Sparkasse weggeduckt hat, macht dieser Tage sogar aktiv Wahlkampf gegen Ihre Bürgerinitiative.

Auch im Berliner Bündnis gegen Privatisierung gab es schlechte Erfahrungen. Es war die Frage zu klären, ob sie Privatisierung nur beim Wasser-Thema ablehnt. Ihre Antwort bestand darin, dass sie nie aufgetaucht ist. Heidi Kosche gibt Rückendeckung für Senat und Bezirk. Während Ströbele sich schadlos zu halten versucht, hat sie Position gegen das Begehren der über 16.000 bezogen. Das Bezirksangebot ist eine Farce, ein Akt der Volksverdummung. Was nichts kostet, könnte man längst umsetzen, tut aber Gegenteiliges.

Franz Schulz, grüner Bezirksbürgermeister, begründet seine ablehnende Haltung mit drohenden Schadenersatzklagen. Seriös gerechnet oder künstliche Drohkulisse?

Die Kunst unseriösen Rechnens wird dort hervorragend beherrscht. Bei der Errechnung möglicher Entschädigungssummen hat man so getan, als müsse man alles, inklusive des Bestandes, entschädigen. Das ist absurd. Mit einem starken Votum gegen Mediaspree können Verhandlungslösungen erzielt werden. Es geht vornehmlich um 11 Grundstücke, ein Großteil in Landeshand, aber Wirtschaftssenator Harald Wolf und Senat mauern.

Wie geht es weiter nach dem Bürgerentscheid?

Energisch für Umsetzung und Vielfalt der Kampagne kämpfen! Veranstaltungen zu Aufwertungsstrategien und Wachstumsparadigma, lustige Aktionen und Demonstrationen gibt es weiterhin. Die O2-World-Eröffnung im September wird kreativ begleitet. Der Unmut verschärft sich drastisch, wenn wie geplant privatisiert und zugebaut wird. Und wenn ein LINKER Politiker uns sagt „Ja ja, Bürgerbegehren ist ja schön, aber bestimmen tun eh wir“, dann wird Widerstand zur Pflicht.

Comtess flieht die Spree hinunter

Was im Kinospot zur Kampagne Mediaspree Versenken bereits niedlich, süß und kulturell bewegend auf die Leinwand gezaubert wurde, fand gestern seine reale Entsprechung an den Spreeufern von Friedrichshain, Mitte und Kreuzberg: Mehrere hundert Menschen tanzten den auf Kreuzfahrt befindlichen Investoren-Vernetzerinnen auf der Nase herum und versperrten die Spree mit Klein- und Kleinstbooten, auf Luftmatratzen und aufblasbaren Krokodilen.

Die Entschlossenheit zu Wasser und zu Lande kannte kaum Grenzen, obgleich den auf den Spreebrücken Protestierenden die Polizei-Eingreiftruppen direkt im Nacken saßen. Von den Ufern wurden vereinzelt Wasserbomben auf die Spree-Comtess geworfen, obwohl auch dort Polizei patroullierte. Die Passagiere hatten sich ohnehin größtenteils unter Deck geflüchtet. Dort wurden sie von Christian Meyer, dilettantischer aber zäher Manager des Mediaspree e. V., in gewohnt vernebelnder Art und Weise (teil-) aufgeklärt. Der enorme Unmut, der den Vereinen und ihren Gästen hier bei ihrer herrschaftlichen Lügen-Butterfahrt entgegenschlug, erforderte sicherlich wieder eine neue Höchstleistung in puncto Erklärungsakrobatik.

Die Stimmung an Land war aggressiv, denn im vorliegenden Fall geht es um nicht weniger als die letzten innerstädtischen Bereiche, die von alternativer Kultur und kritisch denkender Bevölkerung gesäubert werden sollen, oder – nach dem Willen des Mediaspree e. V. – gerade noch als Staffage für den beliebten Eindruck des Szenigen herhalten sollen, als weicher Wirtschaftsstandortfaktor sozusagen. Ein am Osthafen neu entstehendes Großhotel z. B. wirbt mit eben diesem spannenden Umfeld, wie Peter Sauter, NDC-Projektentwickler, der Abendschau gegenüber äußerte. Die Schiffstour, die vom Berliner Wirtschaftsgespräche e. V. organisiert wurde, in dessen Gremien sich erschreckend viele Personen befinden, die dem Berliner Filz zugeordnet werden müssen und die zum Teil Mitverantwortung im Berliner Bankenskandal tragen, hatte in Charlottenburg gewohnt mondän und unauffällig begonnen. Die Abfahrtszeit hatte man nach eigenen Angaben geheim gehalten. Offenbar hatte man gehofft, dass die Demonstrierenden, so überhaupt noch welche am Zielort in Friedrichshain und Kreuzberg sein würden, den Weg freigeben bzw. die Polizei eine Schneise schlagen würde. Zwar trat die Polizei nebst ihrer Zivilbullen denn auch tatsächlich gewohnt gewalttätig auf und hatte auch allerlei persönliche Drohungen parat, aber letztlich entschied man sich aufgrund des massiven Widerstandes dann doch dafür, der Comtess eine Umkehr zu empfehlen. Dem Regional-TV-Sender 7live gegenüber äußerte die Ostprinzessin:

„Auch mir wurde von einem Polizisten Gewalt angedroht, weil ich auf fünf Meter Entfernung angeblich das Abfilmen der Demonstrierenden durch das Schwenken eines Stückes Seidenstoff behindert habe. Ich akzeptiere solche Paparazzi-Aufnahmen nicht. (…) Was die Comtess angeht, so kam ihre Umkehr einer Flucht gleich. Das hat mich besonders gefreut, denn ich konnte die Comtess noch nie leiden.“

Am Schwarzen Kanal wurde zur Jubelbegrüßung der Möchtegern-Investoren ein Feuerwerk gezündet, in den Strandbars links und rechts der Spree ging es heiter und kraftvoll zu. Die Polizei, die immer wieder bemüht war, eine Absperrleine der im Wasser Protestierenden zu kappen, wurde von dort regelmäßig mit Pfeifkonzerten belohnt. Viele waren gekommen, mit Kind und Kegel. Während die Stimmung im unkommerziellen Projekt Yaam hervorragend war und blieb, kam es beim gegenüberligegenden Kiki Blofeld zu Verwerfungen: Zunächst verlangte man von allen Leuten Eintritt, dann wollte man ihnen die Getränke abnehmen. Letztlich erhielten Mitglieder und Sympathisanten der Initiative Mediaspree Versenken sogar „Hausverbot“. Der Geschäftsführer stellte sich als ein herbe Drohungen produzierender Zeitgenosse heraus – von Solidarität keine Spur: „Scheißegal“ sei ihm die Initiative.

Nun denn, dies brachte der heiteren Dynamik keinen Abbruch, zumal derzeit noch die benachbarten Grundstücke brach liegen und keiner kommerziellen Nutzung zugeführt sind. Dies aber wird sich nach dem Willen der Politik ändern und die Menschen werden auf einem bewachten und absperrbaren Uferweg prominieren dürfen, aber ansonsten aller Räume und Optionen auf Jahrzehnte hin beraubt sein. Allen vernünftigen Argumenten gegenüber scheint der Bezirk sich zu verschließen, wobei man gerade von GRÜNEN und LINKEN mehr Vernunft und Weitsicht erwartet hätte. Doch offenbar weiß man gar nicht oder will gar nicht wahrhaben, in welchem Bezirk man da so herrlich von oben herab regiert: Kreuzberg und Friedrichshain sind nicht Reinickendorf und Lichtenrade, hier hat sich eine Vielfalt alternativer Menschen, Strömungen und Projekte einen Platz gesucht, der in Europa nur wenige Vergleiche kennt. Mit ebendiesen Kräften und den weiteren Anwohnern zusammen sollte man in Kooperation gehen, die Entwicklung organisieren – im Grunde können und wollen sie die Entwicklung selbst organisieren. So viel Autonomie sollte man Menschen in einer vielfältigen Gesellschaft mindestens einräumen, zumal dann, wenn sie eine breite Unterstützung (über 16.000 Menschen) erfährt. Aber alternative Vorstellungen werden schlichtweg absorbiert, wo Profitinteressen der Immobilienwirtschaft ins Spiel kommen und sich die sinnleere Kommerzkultur (Beispiel O2 World) weiter ausbreitet.

„Wir verfolgen sie bis nach Hause!“

Zwei Abriss Activists nahmen dann noch die Verfolgung der Spree-Comtess auf – mit dem Fahrrad und einer deutlich sichtbaren Message in Form einer Fahne mit der Aufschrift „Mediaspree versenken“. Von vielen Brücken zwischen Friedrichshain und Charlottenburg grüßten sie die zum Teil freudig winkenden, zum Teil sichtlich verstörten, in jedem Fall aber aufgrund der permanenten Begleitung (an-) gespannten Passagiere. An den Zwischenstationen stiegen Journalistinnen und andere Passagiere aus. Es wurde erzählt, dass die Leute auf dem Schiff erschreckend uninformiert waren – und wohl auch blieben, denn was während der Begleitung vom Schiff her über die Lautsprechanlage zu hören war, klang sehr nach Desinformation. Auf Höhe von Mitte und Moabit wurde immer wieder mit Abneigung über moderne Architektur der 70er Jahre gesprochen. Man wünscht sich offenbar ausschließlich postmoderne Investorenarchitektur, gepaart mit Historismus à la Stadtschloss. Auch zu diesem Thema weht dem Senat durchaus ein kalter Mehrheitswind ins Gesicht, der aber ebenso professionell ignoriert wird wie der breite Widerstand in Kreuzberg und Friedrichshain.

Zum Ende hin begrüßten die Activists die Passagiere noch persönlich zurück an Land. Viele meinten, mit Floskeln wie „Sportliche Leistung“ Anerkennung zollen zu müssen. Nicht wenige hatten abstruse Vorstellungen davon, wer sie da verfolgt hatte. Auch die dumpfe Propaganda von Mediaspree e. V. und Berliner Wirtschaftsgespräche e. V. hatte bereits Wirkung gezeigt: „Wissen Sie, das ist übrigens gar nicht so, wie Sie behaupten“, traute sich eine wohl situierte Dame den Activists entgegenzuhalten. All den Nonsens geradezubiegen, der ihnen seitens der Passagiere entgegenschlug, überforderte letztlich auch ihre Fähigkeiten. Die Dame übrigens lief dann 10 Sekunden nach ihrer kleinen Attacke beinahe vor ein Auto, weil sie unbedingt bei Rot flüchten gehen wollte.

„Hopfen und Malz verloren!?“

Eine Veranstalterin der Berliner Wirtschaftsgespräche e. V. sprach die Activists sichtlich getroffen und beleidigt mit den Worten an: „Sind Sie etwa auch der Zeitungsente aufgesessen, dass auf dem Schiff Investoren sein sollen?“ Was zunächst nach einer humorigen Einlage klang, entpuppte sich als purer Ernst, mit dem sie dafür sorgen wollte, dass ihre Kontrahenten mit dem unglücklichen Gefühl nach Hause gehen, die völlig Falschen begleitet zu haben. Jedoch bestätigten kurz darauf andere Passagiere, dass tatsächlich das vermutete Konglomerat an Investoren, Vernetzerinnen und deren Gästen an Bord gewesen war. Aber einige Passagiere wollten plötzlich alles sein, nur keine Investoren mehr. Offenbar wurde noch während der Fahrt eine interessante, mehrdimensionale Gehirnwäsche betrieben. Aber irgendwie muss man sein Schäfchen ja ins Trockene bringen, wenn der Widerstand sich formiert, die Leute, die „Hedonisten“ und die angeblichen, die vorgeblichen und die tatsächlichen „Autonomen“ einem derart entschlossen entgegentreten.

Wieder einmal wurde deutlich sicht- und hörbar, dass die in der Mehrheits- und Einheitskultur Erstickenden unterschiedlichen, mal mehr, mal weniger systematischen Desinformationsstrategien ausgeliefert sind und wenig bis gar nichts über die Gründe für steigende Mieten, soziale und ökologische Probleme, Vertreibung und Überwachung wissen (dürfen). Hierzu passend fragte dann zum Schluss eine Passagierin nach alternativem Informationsmaterial. Das erhielt sie sofort. Zuvor hatte sie erzählt, dass sie früher auch mal auf der anderen Seite gestanden habe. Zunächst blieb unklar, ob sie sich noch an die guten Gründe dafür erinnern konnte. „Es muss ja gebaut werden. Die Stadt muss ja wachsen.“ Diesem Wachstumsparadigma konnten jene Millionen von Quadratmetern leerstehender Büroflächen entgegengehalten werden, die sich schon heute links und rechts der Spree anhäufen. Allmählich bröckelte ihre Gewissheit. Der finale Dialog dann brachte es auf den Punkt, worum es beim Widerstand gegen Projektentwicklungen wie Mediaspree eigentlich geht:

Passagierin: „Aber da sollen doch auch Wohnungen gebaut werden!“
Ostprinzessin: „Für wen? Für mich nicht. Für Sie?“
Passagierin: „Nein, ich kann mir das bestimmt nicht leisten. Ich suche grad eine neue Wohnung, weil die alte zu teuer geworden ist.“

Genau das ist es. Und es ist an der Zeit, sich Gehör und Raum zu verschaffen.

Die Comtess wird blockiert...Die Comtess fleiht, die Ostprinzessin triumphiert...Die Ostprinzessin treibt die Comtess gen Westen...

Wer mögen wohl die Passagiere gewesen sein? Die.

Entspannt? Transgenialer CSD 2008

Ist der Christopher Street Day Fest- oder Kampftag, oder beides gar?

Der Transgeniale CSD wurde in diesem Jahr nicht nur vorher besonders laut totgeschwiegen, sondern auch danach. Dennoch oder gerade deshalb waren 4 der 7einhalb Abriss Activists dort und 3 von ihnen haben ihre Bilder zusammengetragen.

Mittendrin zumindest wurde nicht geschwiegen. In Ansagen wie „Hier sind wieder eure Lieblingsschwulen und eure Lieblingslesben“ wurden die Anwohner immer wieder aufgeklärt. Natürlich wurde auch auf transidente Personen und andere aufmerksam gemacht. Etwas weniger als in den Vorjahren, aber immerhin ein paar Tausend folgten dem Motto „Des Wahnsinns fette Beute. Gegen Vertreibung, gegen Diskriminierung, gegen Kommerzscheiße.“ Die demonstrative Parade begann traditionsbewusst am Neuköllner Hermannplatz, parallel zum unbarmherzig kommerzialisierten, regierungstreuen CSD, der jedes Jahr mehrere hunderttausend Menschen anzieht und der diesmal unter dem Motto „Hass du was dagegen?“ erstmals im Osten der Stadt (Anm.: Für die Veranstalter aus dem Westen ist die Mitte der Osten und der Westen die Mitte) startete, nämlich Unter den Linden.

Der transgeniale, kleinere, politischere CSD, auch „alternativer CSD“ oder „Kreuzberger CSD“ genannt, lässt traditionell über den Tellerrand hinausschauen (und -musizieren) und thematisiert seit Jahren regelmäßig auch Verdrängung, steigende Mieten und Stadtumstrukturierung.

„Thematisiert werden sollen unter anderem homophobe, transphobe und sexistische Übergriffe in Neukölln und Xberg einerseits, andererseits Gentrification im Neuköllner Reuterkiez.“

Die Kampagne „Mediaspree Versenken“ hatte ihre Wurzeln hier, die Wiege des Initiativkreises steht bei den Queeren. So wurde denn auch Demo-Fetischist Hans-Christian Ströbele gemahnt, zum Thema Mediaspree eine klare Position zu finden. Bislang fallen er und Heidi Kosche, die grüne Wahlkreisabgeordnete im Abgeordnetenhaus, durch ihre ausweichende bzw. ablehnende Haltung gegenüber dem Bürgerbegehren Spreeufer für Alle auf.

Die Polizei hielt sich in diesem Jahr weit mehr im Hintergrund als im vorangegangenen, in dem sie Teilnehmende beleidigte, schikanierte und sogar Personen festnahm. Die Moderatorin Fatma Souad führte den Demonstrationszug souverän zum Zielort am Kreuzberger Heinrichplatz, wo dann noch lange gefeiert wurde. Regenbogenfahnen sind beim Transgenialen CSD nicht so beliebt, kommen aber auch vor; eigentlich haben sie einen ganz wunderbaren Hintergrund bzw. mehrere.

Im Interview beim australischen TV-Wissenschaftsmagazin APPLIED LOGIC zeigte sich die Ostprinzessin empört:

APPLIED LOGIC: Are you a man or a woman?
O.:
No!

Und nun sprechen die Bilder.

Transgenialer CSD 2008 - Gegen Vertreibung, gegen Diskriminierung, gegen KommerzscheiÃ�e Trangenialer Wagen Moderatorin Fatma Souad Interkulturell gegen Faschismus und sowieso Oriental Temple Ein Haus in Neukölln zeigt Flagge für Homos 18 Jahre und kurz vor dem ersten Mal Christian Ströbele ...nebst bekröntem Bezirksparlamentarier Dirk Behrendt. Zuschauerin Die Fahne des queeren Widerstands Are you a man or a woman? - No Mit Regenbogenfahne... Mit Zitat von Sinéad OÂ'Connor Wir fordern 42 Prozent mehr Liebe Ein Traktor vom Schwarzen Kanal Lesben-Typen Du bist nicht allein Charlottenburg ist auch homophob - Gegen queeren Rassismus Demonstrierende ...auf einem Wagen. ...in der OranienstraÃ�e. Noch mehr... Zusammen... ...gegen Repressionen. Alienz - eine Parodie auf das Mediaspree-Projekt der Allianz Auch McDonald's ist nicht beliebt... Kaey Tering Still not love police Keine Schnüffler auf dem TCSD! Cops to the hell Policing is no job - Radical Queer is no hobby Punk auf Polizist Bierbäuchig(e)r am Heinrichplatz...

Bild 1, 12-34: Westmonster; Bild 2-7, 35: Ostprinzessin; Bild 8-11: Die andere Person

Zur Erinnerung: Transgenialer CSD 2007; Transgenialer CSD 2006.