Dieser kanadische Film handelt vom sehr behütet und frei aufgewachsene Jungen Emerson, der mit seinen Eltern in einem abseits gelegenen Haus im Wald ein modernes, idealisiertes Leben führt, ja man könnte sagen: Sie sind späte Hippies.
Bislang blieb Emerson die Schule erspart, er wurde zuhaus unterrichtet. Nun aber soll er die „andere Welt“ kennenlernen und trifft in seiner Schule prompt auf allerlei Unverständnis, zumal er überdurchschnittlich gebildet ist und über einen ausgesprochen wachen Geist verfügt. Allein sein Klassenlehrer wird für ihn zur geistigen Herausforderung und zur Vertrauensperson. Emerson verliebt sich Hals über Kopf in ihn.
Sein Lehrer, der schwul ist und von seinem Freund getrennt lebt, kann das nicht richtig erwidern, fühlt sich aber durchaus von Emersons Geist angezogen. Es entsteht eine Art Freundschaft, in der Emerson aber die Grenzen zu überschreiten versucht. Der Lehrer lebt sein Schwulsein nach außen nicht, was ihm zusätzliche Probleme einbringt.
Eine Reihe vielsagender, überraschender Dialoge erwartet uns in diesem Film, der auch mit einigen poetischen Momenten aufwarten kann. Diese hätten auch gern noch intensiver herausgestellt und weitergeführt werden können, doch die Story hangelt sich streng an einer konventionellen Dramaturgie entlang. „Whole New Thing“ hätte gut eine unkonventionellere Filmkunst vertragen, denn der androgyne Hauptdarsteller Aaron Webber kann auf ganzer Linie überzeugen und ebnet den Weg für eine Mehrdimensionalität.
Ein verhinderter Klassiker!