„Neuland“ in der Reihe Utopisches Flimmern im Ballhaus Ost
Das Ballhaus Ost ist brechend voll. Viele Menschen müssen am Eingang abgewiesen werden, weil der Saal bereits restlos überfüllt ist. Mit so viel Interesse hatte hier wohl niemand wirklich gerechnet. Das Thema jedenfalls ist voller Bedeutungen und drängender Fragestellungen. Gerade im Osten des Landes bluten viele Landstriche und Städte aus. Das wirft nie gekannte Probleme auf und birgt zugleich Potential für real existierende Zukunftsvisionen.
Das Dokumentarfilmessay von Holger Lauinger und Daniel Kunle lehnt sich an die Gedanken von Wolfgang Kil an. Nach eigener Aussage ringt er sich am Ende seines Buches „Luxus der Leere“ eine positive Utopie ab, mit der er nicht zuletzt seine eigene Depressivität in Schach zu halten sucht. Zudem verkündet er: „Ich glaube nicht mehr an meine Utopie.“ Zuvor war in einem Nachgespräch zum Film der positive Grundton mehrfach kritisiert worden.
Mit „Neuland“ knüpfen die Filmemacher an den Vorgänger „Nicht-Mehr / Noch-Nicht“ an, in dem auch die „Zwischenpalastnutzung“ des Palast der Republik und die Arbeit der „Urban Catalyst“-Initiatoren zum Thema wird.