Romy Haag in den Wühlmäusen
„Frauen, die ich nicht vergessen kann, TEIL 2“. So lautet es in der Ankündigung. Doch wo ist der zweite Teil? Der vorgeblich zweite Teil ist fast identisch mit Teil 1, den sie vor ein paar Jahren auf die Bühne brachte.
Romy Haag ist schon eine Sensation, wenn sie so ist, wie sie ist. Warum aber bleibt sie künstlerisch so weit unter ihren Potentialen? Sie kann viel mehr und hat das über Jahrzehnte etliche Male bewiesen.
So war denn Romy Haag nun zwar gewohnt beeindruckend und elektrisierend, aber sie löste ihr Versprechen nicht ein. Die Musiker spielten gut, aber die Kompositionen sind flach angelegt. Schade – oder?
In einem Berlin-Song wagt sie dann endlich etwas, das sie ruhig öfter tun dürfte: Sie nimmt Bezug auf die Gegenwart und textet den Berliner Hauptbahnhof ein, „der beim kleinsten Wind umweht – samt seinem Größenwahn.“
Einer so erfahrenen Künstlerin Ratschläge zu erteilen, ist nicht sehr würdig, aber mensch möchte ihr zurufen: Mal was Neues wagen! Die eigenen Lieder nicht vernachlässigen! Musik wieder als avantgardistische Kunst begreifen!
Wer sonst soll es besser machen!? – Es gibt keine Zweite wie Romy Haag!