„Wer hat hier die Macht und wie geht er damit um?“
Wir wollen kein Stadtschloss, keine Kopie, keine Schlossfassaden, keine Erinnerungskulisse. Wir – das sind die Berliner, die von den selbsternannten Schlossbeauftragten nie gefragt wurden, in Umfragen aber ein Stadtschloss regelmäßig ablehnen. Bereits die Berliner vergangener Zeiten haben das Stadtschloss großenteils nicht gewollt, haben die Baustelle Spree-geflutet, um ein Zeichen zu setzen. Das ist nun Jahrhunderte her, doch die Spree fließt immer nach wie vor, und frech und kreativ sind viele Berliner auch heute noch…
Haben eigentlich nur die von „Großmannssehnsucht“, Geschichtsklitterung und Kapitalinteressen unbeeindruckten („verschonten“ kann man sicher nicht sagen) Menschen noch Visionen jenseits der Planungen zu einem „Humboldt-Forum“? Und warum ziehen die, die ein sog. heiles Stadtbild präferieren, eigentlich nach Berlin? Ich sage mal: Regensburg hieße euch willkommen!
Zur Erinnerung: MP3-Live-Mitschnitt „Wer hat hier die Macht und wie geht er damit um?“; Bebilderung der Aktion: Offener Brief an den Senat (ABRISSBERLIN).
Foto: Editha Künzel
„mit-mischen (im)possible? – Die Konstituierung der Stadtgesellschaft – Stadtforum Berlin 2020“ im Filmkunsthaus Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz:
Wer einmal eine Alibi-Veranstaltung par excellence erleben möchte, der besuche einfach ein sog. „Stadtforum“ aus dem geschätzten Hause der Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer. Vor etwa 400 Gästen fand sie klare Worte. Zu Beginn des Live-Mitschnitts ist die „Auszeichnung für Ignoranz“ zu hören, verliehen vom Palastbündnis, danach der Anfang der Rede der Senatorin, welche hier versehentlich die Wahrheit spricht…
„Der Großen Hochmut wird sich legen, wenn unsre Kriecherei sich legt.“ nach Gottlieb August Bürger
Du weißt schon, dass die Sache mit dem „Berliner Unwillen“ zu Ungunsten der Bürger ausging?
http://tinyurl.com/2xjahp
Na ja, wenn man sich heute noch… oder wieder… dran erinnert, dann ist ja das sozusagen kulturell entscheidende Moment nicht als Verlierer aus der Auseinandersetzung hervorgegangen.
ziviler Ungehorsam sticht aber erst, wenn alle Zivilen auch genug Zuvielgarage haben – erst, wenn’s den Leuten so schlecht geht, daß es nicht mehr schaden kann, oder wenn’s ihnen so gut geht, daß nichts mehr mehr einbringen kann, werden sie auf (welche auch immer) die Barrikaden gehn;
solange die Bande Angst davor hat, »ihren« Obrigkeiten den höchsten Orden zu verleihen, den ein Volk zu verleihen hat, nämlich den Eisernen Laternenpfahl am Hanfenen Halsbande, wird ebenjene Obrigkeit genau den Respekt genießen, den sie verdient: die Angst der Opfer ihrer Willkür;
»der Hohen Hochmut wird sich legen, wenn eure Kriecherei sich legt« Gottfried August Bürger;
Alle? Also nie!
Aber schön, ich mag solche Belehrungen. 🙂