Zwar nicht ganz ausgereift, aber dafür durchaus einnehmend: Les Chansons d’amour (inkl. entsetzlicher deutscher Liedtext-Übersetzungen).
Ein hetero-homo-bi-amouröser Film, der sich auch dank des entzückenden und erschreckend kaltfühligen Hauptdarstellers Louis Garrel, welcher sich in unsere Herzen spielt und singt, zumindest unterhaltsam nennen darf. Märchenhaftes mischt sich mit allzu Realistischem. Für Dramatik und Tränen ist dabei über einen gefühlsgerecht inszenierten Todesfall gesorgt.
Weder die teilweise etwas hölzerne Darstellung, noch ein um den chansonierenden Darsteller gewickelter Tricolore-Schal, kann dem erfrischenden Gesamteindruck letztlich etwas anhaben. Originell hingegen die Idee, im Vorübergehen für eine sehr kurze Sequenz – wie zufällig – einen grinsenden Präsidenten Sarkozy aus einem Schaufenster blicken zu lassen, exakt platziert in einen – für ihn – denkbar unvorteilhaften Moment der Dramaturgie.
Angenehm verstörend auch Clotilde Hesme, die zeitweise wie eine Schwester vom Mensch (nicht: Sängerin) Cora Frost wirkt.
Gesehen im arg schönen, wohl gerundeten, ganz und gar nicht überladenen Cinema Paris am Kurfürstendamm.