Und diese wundervoll aufgeräumten Bilder! Solche Mühen machen sich nur sehr wenige Filmer. In vielen Filmen bis in die 60er Jahre hinein war sie nicht unüblich, diese Liebe zum Detail, auch wenn nicht immer gleich solch poetische Einstellungen entstanden wie jene in A Single Man.
Sein Herz zerbrach unter dem Druck des Schmerzes am Verlust seines Liebsten.
Ehrlich. Reduziert. Sinnlich. Liebend. Gesehen im Kino International.
Mir gefällt die Ästhetik des Filmsaußerordentlich. Diese Detailverliebtheit und der gekonnte Mix aus 60er Jahre und Gegenwart, der sich dann auch in den Szenen an der Uni und um das Haus herum so unaufdringlich fortsetzt. Und natürlich das wunderschöne Ende, über dessen Tragik man sicherlich streiten kann. Ich bin der Meinung, dass es ganz im Sinne dieses „Romantikers“, wie ihn sein Schüler nennt, ist, wenn sein Herz sich weigert, zweimal zu lieben. Darin liegt keine Tragik, sondern gerade die Erfüllung seines Daseins, wenn die Zukunft am Ende eh der Tod ist und Filmende mit Tod der Figur zusammenfällt.
Ein Romantiker, ja; aber Martin, Romantik(er) willst Du doch
nicht allen Ernstes mit Anführungszeichen befremden, hm?
Der Protagonist ist ein Romantiker. Die Anführungszeichen waren ein
Verweis auf das Zitat aus dem Film. Das er aber mehr ist als nur romantisch wird in der Bar deutlich, wenn er sagt, dass sein Körper alles über ihn verrät, wenn der Beobachter genau hinschaut. Die Idee zeigt sich für ihn im Objekt, wahrhaft romantisch und ein Grund mehr für ihn zu sterben .
Im Film schätze ich sowohl die Reduktion auf wenige Dialoge oder Monologe als auch eine philosophische Anreicherung der Konversation, das wortstürmisch-lebendige Moment, wie es in Werken französischer Filmer bzw. Schreiber häufig zu finden ist.