„Wen wähl ick denn ma bloß?“

Als Prinzessin fühle ich mich selbstverständlich weltanschaulicher Neutralität verpflichtet, bin aber gleichzeitig die Repräsentantin politischer Interessen und zweifelsohne eine natürliche Gegenerin der Parteiendemokratie – aber eben auch das Orakel vieler guter und lieber Menschen, die aus aktuellem Anlass fragen: Du, Prinzessin, wen wähl ick denn ma bloß?

Nachdem ich seit 2005 viele Politikerinnen und Politiker aller Parteien kennenlernen durfte und musste, kann ich über Wahlkampfversprechen nur mehr lachen. Ich will ganz ehrlich sein: Da ich in der konkreten politischen Arbeit eigentlich nur mit der BERGPARTEI gute Erfahrungen gemacht habe – und auf Bezirksebene auch mit der WAS-B -, liegt meine Antwort auf der Hand. Doch ein mancher sagt, er wolle in jedem Fall eine Partei wählen, die Aussicht habe, ins Parlament einzuziehen, also mindestens 5% der Stimmen auf sich zu vereinen. Tja, meine Lieben, da bleibt dann nur die PIRATENPARTEI. Für unser aller Gemeinwesen wäre dies ganz sicher die glimpflichste Wahl, denn die anderen Parteien haben sich durch ihre Politik der letzten sechs Jahre gründlich disqualifiziert.

Oder wollt ihr etwa höhere Mieten zahlen, höhere Tarife, Gebühren und Fahrpreise? Die Armen aus der Innenstadt drängen? Berlin weiterhin den Interessen von Investoren und dem parteiinternen Filz von SPD, LINKE, CDU und GRÜNEN überlassen? Nö, oder. Teuer und schick sind wir selber – also: Verwählt euch nicht!

Auf dem goldenen Pfad zur gerechten, sozialen Basismonarchie für alle,

Ihre und Eure
Ostprinzessin

0 Antworten auf „„Wen wähl ick denn ma bloß?““

  1. Och nö. Nicht die Piratenpartei. Diese Partei der absoluten Inkompetenz in allen Fragen, die nicht gerade „das Internet“ sind.

    Wenn schon wählen, dann bitte die Partei DIE PARTEI. Die thematisiert wenigstens, daß Wählen in unserer Mediengesellschaft eine Farce ist.

    1. Gute Idee. Der Vorsitzende im Interview mit Frau Dings war ja wieder göttlich. Gleichwohl möchte ich aus einer Diskussion im sog. Sozialen Netzwerk F. zitieren, welche mir exemplarisch zu sein scheint:

      P.: Mist … doch Piratenpartei? Können die das?

      C. gefällt das.

      B.: Nee. Aber das ist auch ein Vorteil….
      1 Person gefällt das.

      A.: Klassische Protestpartei. 😉

      P.: bei der letzten wahl waren die noch absolut unwählbar. aber es scheint sich ja doch einiges getan zu haben. und mit der aussicht, dass sie es sogar ins abgeordnetenhaus schaffen könnten … wäre immerhin besser als meine stimmen an parteien zu „verschwenden“, die es nie im leben schaffen würden. es IST aber auch schwierig dieses mal!

  2. O.: „Och nö. Nicht die Piratenpartei. Diese Partei der absoluten Inkompetenz in allen Fragen, die nicht gerade “das Internet” sind. Wenn schon wählen, dann bitte die Partei DIE PARTEI. Die thematisiert wenigstens, daß Wählen in unserer Mediengesellschaft eine Farce ist.“ (Tabul A. Raza)

    P.: dann könnte ich den stimmzettel auch gleich ungültig machen.

  3. Was hat all das mit der Wahl in Berlin bzw. den in Berlin zur Entscheidung stehenden Dingen zu tun?

    Ich denke, diese Wahl war eine Meinungsäußerung zu einer Reihe drängender Probleme. Doch ging es weder um Internetmonopole noch Grundeinkommen noch Bankenrettungsschirme noch Reichtumsbegrenzung noch Krieg. Also wird es andere Gründe – jenseits einer wie auch immer gearteten Naivität – haben, weshalb diese Partei überraschend viele Stimmen erhalten hat.

    Dass ihre Vertreter den an sie geknüpften Hoffnungen nicht entsprechen werden können – teils aus Naivität, teils aus purer Machtlosigkeit – steht ja dabei außer Frage.

  4. Gut, U. Gellermann bezieht sich auf das Grundsatzprogramm der Piraten. Aber vielleicht kannst Du mir ja erklären, wieso Forderungen, die nichts mit den „in Berlin zur Entscheidung stehenden Dingen zu tun“ haben, etwa die nach einem „bundesweiten Mindestlohn“, auch im Wahlprogramm für die Berlin-Wahl auftauchen.

    Davon abgesehen, glaube ich, daß das Grundsatzprogramm sehr wohl Rückschlüsse auf die Partei und die geistigen Fähigkeiten ihrer Mitglieder zuläßt, die nicht nur für Bundestagswahlen relevant sind.

    Aufgrund Deines Kommentars habe ich mir aber auch das Wahlprogramm für Berlin noch einmal angesehen – nur kurz, wie ich zugeben muß, denn es ist dermaßen voller Bullshit, daß eine längere Beschäftigung damit mir unzumutbar erscheint – und darin so gut wie keine konkreten Antworten auf die „drängenden Probleme“ dieser Stadt gefunden (obwohl ich natürlich überglücklich darüber bin, daß die Piraten z. B. „unabhängige Labels“ (was immer das sein mag) oder die „Modeszene“ aus Steuergeldern subventionieren wollen – noch mehr, nehme ich an, als das bisher schon getan wird).

    Ich hoffe, Du erwartest von mir nicht, daß ich das, was da als „Wahlprogramm“ verkauft wird, im einzelnen zerpflücke, denn dafür ist mir wirklich meine Zeit zu schade. Dieses Programm steckt dermaßen voller Marketing- und Werbe-Blabla, daß „heiße Luft“ dafür noch geschmeichelt ist.

  5. Das Geschreibsel in irgendwelchen Wahlprogrammen ist ohnehin immer eine vielfache Zumutung, vor allem in der Rückschau.

    Was ich sagen wollte, war, dass bei den PIRATEN einige Leute aus aufklärerischen Initiativen kommen, die in Berlin schon eine Menge aufgedeckt und beeinflusst haben. Gleiches könnte man von einigen Abgeordneten der LINKEN und der GRÜNEN sagen. Von denen hat ein Teil seine politischen Wurzeln abgeschlagen, ein anderer Teil waltet nach wie vor in deren Sinne.

    Zweite Sache, die ich sagen wollte: Wer die PIRATEN sinnvoll bashen will, der wird sich schon an ihrem konkrten Verhalten zu den einzelnen Berliner Problemfeldern abarbeiten müssen. Da ist diese Partei zur Zeit aber noch im allerbesten sinne unbefleckt. Und genau deshalb kann ich auch die Freude über den Wahlerfolg nachvollziehen.

    Die meisten, die wirklich Ahnung haben, stehen nicht zur Wahl.

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