Das Schlimmste ist, wenn aus Kindern nix wird!
Vier Freunde in den Trümmern der Kindheit: Auf der Suche nach dem, was war und was davon übrig bleibt, legen vier erwachsene Spieler das Anerzogene ab und bauen aus längst ausrangierten Materialien beinahe vergessene Kindheits-Logiken wieder auf. Fiktion und Realität verschmelzen zu einem Erinnerungs-Panorama im Kontrast zu den Wunschvorstellungen an unsere heutige Kinder-Generation.
Das Kind als Narzisst, als Champion, als Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitäts-Syndrom oder als kaufkräftiger Konsument: Viele Bilder von Kindern kursieren in unseren Köpfen. ENFANTS TERRIBLES geht der Konstruktion von Kindheit nach und untersucht die prägenden Momente: Wie sind wir zu dem geworden, was uns heute ausmacht? Unter Anleitung von Enid Blytons „Fünf Freunde“-Kosmos beschwören die Darsteller die Intensität der früheren Tage herauf. Damals, als das Leben noch ein Abenteuer war und vieles zum ersten Mal überstanden werden musste.
Die Frage nach der Vergänglichkeit, die Suche nach dem eigentlichen Ich tragen durch den Abend und werden immer wieder ans Publikum weiter gegeben. Auf einem Teppich aus Zwieback umkreisen die Kindheitsforscher_innen ihr Thema und wechseln dabei fließend die Altersstufen: Da ist das Verhalten des Kindes, das wir glauben, gewesen zu sein. Da ist die Metaebene von heute voller Konstrukte über die Zeit unserer Anfänge. Zwischen Abhängigkeit und Souveränität, Verletzung und Brachialität verschwimmen die Lebensphasen und entlarven den Mythos der glücklichen Unschuld und somit auch die Wunschvorstellungen an unsere heutige Kinder-Generation.
Im Theaterdisounter.