„Jobs im Himmel“: von und mit Eray Egilmez und Alexander Schröder. Interessant angelegt, ausgezeichnet gespielt, inhaltlich jedoch nichts Neues. Zwar wird Steve Jobs, das vielseits bewunderte und oft zitierte Idol der digitalen Revolution, in durchaus angemessener Art demaskiert, doch der thematischen Auseinandersetzung fehlt es an der notwendigen Schärfe, die Verwerfungen dieser Revolution zu reflektieren. Unterbelichtet bleiben sowohl ihre ökonomischen und politischen Voraussetzungen als auch die mannigfaltigen Auswirkungen der neuen Weltordnung auf Kultur, Arbeitswelt und das Leben des Einzelnen; die Gemüter des Publikums bleiben daher weitgehend unbewegt, die Kontroverse allzu bequem.
Treffen sich Robert Bosch und Steve Jobs im Himmel…
post theater inszeniert die posthume Begegnung der beiden ihre jeweilige Ära prägenden Visionäre, Kapitalisten und Menschen; lässt ihre technischen, politischen und sozialen Ideologien aufeinander prallen.
Was wie ein Witz beginnt ist das Setting für einen atemberaubenden Gedankenstrom zweier charismatischer Freidenker und Konzernlenker. Bosch bittet den gerade verstorbenen Jobs in seine himmlische Fabrik, und ein vielschichtiger Dialog über Teambildung, Mitarbeitermotivation und Menschenführung beginnt. Bosch und Jobs gleichen sich in vielem – und unterscheiden sich dennoch drastisch. Auf der einen Seite die scheinbar altmodische Haltung des Patriarchen Bosch – und auf der anderen der partizipative Glamour, der Apple-Design-Guru Jobs umgibt.
Mit Jobs im Himmel beleuchtet post theater, unter welchen technischen und sozialen Bedingungen weltverändernde Erfindungen gemacht werden können. Was treibt sogenannte „Erfindungs-Ermöglicher“ an? Die Begegnung ereignet sich zwischen Video und Surround-Sound in einem digital erweiterten Bühnenbild: Bringen Sie gern Ihr Smartphone oder Tablet mit – und lassen Sie es während der Vorstellung angeschaltet!