Barbarellapark: ein Stück von copy & waste. Der Name ist Programm. Ein Canastaabend wäre vermutlich spannender gewesen. Ergo: Die Parodie geht voll auf. Im Theaterdiscounter. Großartiges Bühnenbild von Silke Bauer.
„Barbarellapark ist ein Musical über Mobilität, Sex und Verwirrung – aber warum, weiß gerade niemand mehr. Irgendwie sind alle verloren in jenem Land, das Geschwindigkeit heißt. copy & waste erzählen uns die Tourgeschichte der Erfolgsshow.
Wie im Pop-Film-Klassiker von 1968 rettet Barbarella auch in der Musical-Adaption das Universum – naiv und freizügig unter Einsatz aller sexuellen Waffen. Allerdings geht es nicht mehr um den interplanetaren Frieden. Barbarella kurbelt jetzt die Weltwirtschaft an. Sie soll den flexiblen und mobilen Arbeitsstil der creative class im gesamten Universum verbreiten.
Dieses Programm kann die Musical-Truppe nach zehnjähriger Auftritts-Odyssee heute nicht mehr unterschreiben. Seit Jahren immer auf- und abbauen. Zelte aufschlagen für gefühlte Sekunden. Und abbauen und auf. Die Proben stets im ausgedienten LKW einer Umzugsfirma, auf einem Parkplatz oder am Rande eines Jahrmarkts neben dem Autoscooter. Aber die Show läuft gut.
Derweil beginnen die wichtigen Diskussionen erst nach dem Applaus: Wer will und muss warum gehen, und ist das Freiheit oder Flucht? Und kommt man eigentlich jemals woanders an, oder ist das mit der eigenen Biografie so, wie wenn man von Essen nach Dortmund fährt und dann doch wieder in der gleichen Fußgängerzone steht?“
Mit Janna Horstmann, Cathrin Romeis, Sebastian Straub, Sebastian Thiers, Lisa Flachmeyer. Text: Jörg Albrecht. Regie: Steffen Klewar. Dramaturgie: Wilma Renfordt. Musik: Matthias Grübel. Bühne: Silke Bauer.