Getreu dem Motto „Andersrum wird ’ne Show draus“: ein ganz und gar guter Musikkleinkunsttheaterabend, der den Lachmuskel kitzelt, eine Persiflage auf scheinrebellische Musikkultur und die, die ein Geschäft draus machen, im Theaterdiscounter. Mit Ohrwurmgarantie und Sushi-Philosophie: „Wenn du Musik machst, mach sie rund, sonst ist sie trocken und fischig.“
SCHLAGZEUG (AT) / ein mittelguter Musikabend
Eine Rock-Oper für ein Schrottschlagzeug und einen beweglichen Keyboard-Wagen über das Phänomen Popmusik. Pop ist die Heimat des Westens, der Sound unserer Jugend. Pop ist die Reduktion von mehreren hundert Jahren Musikgeschichte auf ein paar Kadenzen, die Feier des Alltags in der kunstvollen Modulation des Immergleichen.
Irgendwann fängt jede/r mal an, Gitarre zu spielen. Viele, die nicht nach einer Woche aus lauter Frust aufgeben, geben nach zwei Wochen aus lauter Frust auf. Und die, die dran bleiben, geben nach einem halben Jahr aus lauter Frust auf – oder werden so mittelgut. Für die präsentieren wir diesen Theaterabend auf der Hinterbühne eines Theaterraumes mit ungewohnter Perspektive auf die Stars der großen Bühne: Schatten überlebensgroß auf einer Leinwand. Sie spielen ihren Hit, den Abgesang der Popmusik, wie FUX ihn behauptet. Ein letztes großes Fest, von dem nur eines bleibt: ein Ohrwurm. Denn es mag noch so einfach sein, Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Bridge – Refrain – Refrain – Refrain. Es funktioniert.
Die wenigen, die nicht aufgegeben haben, sondern dran geblieben sind, diese ganz wenigen verändern eine Generation. Für sie singt dann der Chor der Millionen, in diesem Stadion, das zum Wohnzimmer geworden ist. Und so fragen sich die beiden Helden dieses Abends gar nicht erst, warum sie es nicht geschafft haben. Für einen gelebten Traum reicht es allemal. In SCHLAGZEUG (AT) wird humorvoll und in musikalisch-szenischer Vielfalt nach Funktionsweisen, Potentialen und Grenzen von Popmusik gefragt. Was kann ein Lied? Warum immer wieder Liebe? Wer steht da oben? Wer da unten? Und hat das irgendwas mit Politik zu tun?
Von FUX – Stephan Dorn, Falk Rößler und Nele Stuhler.