Ja, schrecklich unangenehm, sich mit heiklen Themen wie (Gender-) Diskriminierung, Rassismus, Krieg oder Freiheit (und Freiheitseinschränkungen in gesundheitlichen Notlagen) zu befassen, aber es ist auch super spannend. Wer hier tiefer taucht, entdeckt schnell vielerlei Unglaubwürdigkeiten, falsche Solidarität, falsche Alliierte. Und man kann sie enttarnen. Wie im Krimi. Oft tun sie das auch selbst und merken es nicht einmal.
Ich sammle Screenshots von diesen Debakeln, als wäre ich eine Investigativjournalistin. Solche werden ja gelegentlich sogar getötet. Weil die Offenlegung von Wahr- und Unwahrheiten so wunderbar demontierend wirkt. Die Mächtigen und die Verlogenen bekommen schlichtweg Angst um ihre Trugbilder, Lebenslügen oder Privilegien. Einige von denen lesen hier gerade mit. Hello! Huhu! Kuckuck! Dolle Sache. Faszinierend. Womöglich liken sie das am Ende sogar, meinen sich nicht gemeint, entlasten ihr Gewissen.
Investigation ist unendlich wertvoll, ich war schon als schüchternes, schweigsames Kind davon fasziniert, vielleicht gerade deshalb, und ich ziehe mein Krönchen vor allen Mutigen, die das tun, also auch vor mir selbst. Ich bin mit diesem Mut nicht auf die Welt gekommen, er ist und bleibt Arbeit, und manchmal versage ich auch. Manchmal antworte ich auf gewaltvolle, meist männliche Sprache mit gewaltvoller oder noch gewaltvollerer Sprachkunst. Weil ich’s kann. Bin nicht stolz drauf. Zeigt aber, die Prinzessin hat street credibility. Hi hi.
Die Zahl der Verabschiedeten in Richtung Schwurbelei und Verschwörungswahn hat in den letzten Jahren drastisch zugenommen, das sagen viele, und die Einschläge kommen näher. Man kennt nicht bloß irgendjemanden, nein, es betrifft Freundinnen und liebgewonnene Bekannte, Familie, Kolleginnen. Was sie sagen, schmerzt und verwirrt. Anfangs ganz einleuchtend, oft beherzt, dann irgendwo falsch abgebogen, den Kompass verloren, in Wahnsinnstan verirrt. Was macht man dann? Das Herz kann sie nicht wegwerfen, der Verstand schon. Und auch dafür braucht es Mut. Manchmal ist es auch Ohnmacht. Ratlosigkeit. Selbstschutz.
Manchmal ertappt man sich auch selbst bei einer Polemik, einem Spiel mit der Unkorrektheit, mit Halbwahrheiten und Unausgegorenem. Und das ist auch gut so, denn dann weißt du, das noch Luft rankommt an dich und deine Wunden. So, das wollte ich euch nur mal erzählen. Hab euch lieb. Nicht alle, aber viele. Bleibt stark! Die unheilvollen Wellen rollen. Aber wir schaffen das. Müssen uns auch nicht immer vollends einig sein. Wär ja zum Fürchten. In diesem Sinne. Love & peace
Pronomen est omen
Viele von euch Älteren werden das nur schwer auf die Kette kriegen, aber es gibt ja immer mehr Jüngere, für die es normal ist, die Identität ihrer Mitmenschen nicht vollends zu ignorieren.
In Schweden jibbet drei Pronomen, hen/hon/han, was super praktisch ist. DEUTSCH is schönes Sprach, aba bissl unpraktüsch. Deshalb reicht „Prinzessin, du“. Merci. I love u