Zur sogenannten Mustermesse 2, zu der neben Antrags-Veteranen wie der Absageagentur, die auf Annoncen von Unternehmen mit Absagen reagiert, auch die Bergpartei und die Sängerin wie Aktionskünstlerin Bernadette La Hengst eingeladen sind, spielt auch ein reißender Act aus Berlin: Nachlader.
Leider hat es von und für Nachlader keine Werbung für diesen Abend im Theaterdiscounter gegeben, so dass Nachlader, wie immer mit Serge Kool, vor einem kleinen und zurückhaltenden Publikum auftreten müssen und leider auch die Akustik so mies ist, dass der Wortwitz und die exakt produzierten Elektrosounds, die mit eindringlichen Beats daherkommen, hinter den eigentlichen Möglichkeiten weit zurückbleiben.
In den nächsten Tagen wird der „Sprengantrag“ vorgestellt, der aus einer Sammlung abgerissener und abrissbedrohter Gebäude besteht und gleichzeitig ein Manifest des Widerstands ist.
Adrienne Goehler, die ehemalige Kultursenatorin von Berlin, die als Chefin des Hauptstadtkulturfonds wahre Wunder vollbracht bwz. finanziert hat und die eine glühende Verfechterin des Palasts der Republik ist, wird aus ihrem Buch vorlesen, das sich mit Visionen für eine menschlichere und von Kultur bestimmten Gesellschaft beschäftigt und das auch klare Forderungen nach einem bedingungslosen Grundeinkommen enthält und begründet.
Die Mustermesse verspricht also spannend zu werden und positive Sprengkraft zu versammeln, bei der sich die widerständigen Menschen in der Gesellschaft konkrete Bespiele an- und abschauen können und bisher Unbeleckte vielleicht Anhaltspunkte erhalten.