Cora Frost hält dem Jungen Theater Bremen die Treue und umgekehrt. Noch vor der großen Premiere in Berlin präsentiert sie hier ihr neues Programm. Und eine Probe kann ja nicht schaden. Sie wächst und wächst und ist lauter denn je. Wer sich trotzdem nicht von ihr und den fantastischen Musikern Toni Nissl und Gary Schmalzl erigieren lässt, ist und bleibt es sich schuldig. „Kann man das nicht abstellen?“ – Nein.
Vielsagend provokativ ist auch die Szene, in der sie eine dunkelhäutige, „schmutzige“ Puppe in eine kleine Waschmaschine steckt und sie „sauber“, sprich „weiß“ wäscht. Dabei sieht das Publikum die Puppe in der Waschmaschine umherwirbeln und Cora Frost nimmt nach diesem Waschgang dann tatsächlich eine hellhäutige Puppe heraus.
Frost ist wunderschöner Punk und kerlige Prinzessin. Engagierter und intelligenter kann Unterhaltung nicht mehr sein. Frosts Dekonstruktionen sind so genial wie ihre Konstruktionen. Sie kann das Glück und die Liebe herbeizaubern – und sie hält dies nicht geheim. Wir lieben Dich!