…ist ein Roboter. My Robot Friend lässt lang auf sich warten und beginnt dann seine Show im Friedrichshainer Rosi’s weit nach Mitternacht.
Verstehen können wir ihn recht gut, irgendwie, nur sprachlich und akustisch ist’s schwierig. Einerseits scheint My Robot Friend ein typischer US-Amerikaner zu sein, andererseits aber sowohl der Ausdruck des Untergangs als auch die Wiedergeburt von Zivilisation und Menschlichkeit – und ja, eigentlich ist auch das ein typisch US-amerikanischer Widerspruch. Auch vermag man es sich gut vorzustellen, unter welchen Umständen My Robot Friend einmal aufgrund exzessiven Schreiens verhaftet wurde.
Der helle Wahnsinn erobert die Bühne, Be- und Erleuchtung inklusive. Er tritt auf wie ein Robotmensch, mit allerlei Effekten, nervöser Musik und Gesang. In seiner Kluft wirkt er auf eine besondere Art isoliert. Dies erscheint mir analog zu unserer Zeit: Eine gewisse Energie in jungen Menschen, fortschrittlich und avantgardistisch zu sein, welche sich aber in isolierten Sphären abspielt. Dennoch schafft My Robot Friend mittels seiner Performance eine Nähe, die vermutlich auf jener Analogie zu den einzelnen Jungmenschen im Publikum gründet. Dort übrigens mit dabei: Die unfassbare Janine Rostron alias Planningtorock (PTR).