Das China Garden am Nikolaiviertel ist ein besonderer Geheimtipp, weil es eigentlich in der Touristenmeile um das Nikolaiviertel liegt, aber dennoch eher ein Schattendasein zu führen scheint.
Von drinnen schaut man von runden Sitzecken aus auf den Alexanderplatz und erlebt so die Metropole Berlin. Die Rundungen in der Einrichtung und in der Fassade versprühen den Charme eines Zukunftsbaus und zeigen abermals, dass sich modernistische Architektur selbstverständlich mit Gemütlichkeit und Tradition verbinden lässt.
Leider wird weder diese Erkenntnis, noch die Liebe zu futuristischer Baukultur vom kleingeistigen Senat für Stadtentwicklung geteilt. So bleibt Berlin dank des Fernsehturms und einiger weniger anderer Zukunftsbauten zwar nicht ganz im Schatten neuer Möglichkeiten in der Architektur, atmet aber gegenwärtig den Geist der Historisierung und der architektonischen Belanglosigkeit.
Nicht einmal der Palast der Republik wurde in seinen Potentialen erkannt und ausgebaut. Sein Abriss steht stellvertretend für die geistige Armut der Berliner Politik. Im China Garden lässt sich diese traurige Wahrheit für einen Moment lang vergessen.
(Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber aus irgendeinem Grund habe ich ihn erst jetzt entdeckt.)
Das China Garden ist mir auch als „Geheimtipp“ erschienen. (Das ist doch das im ersten Stock, Ecke Poststr., richtig?) Für mich hat das immer irgendwie „Ost-Atmosphäre“ ausgestrahlt (im positiven Sinne). Vielleicht lag das an der direkten Art der Bedienung (Antwort auf die Frage, worum es sich bei einem bestimmten Gericht handelt: „Einfach probieren!“), vielleicht an der Architektur, vielleicht auch an den Gästen (nach meinem empfinden oft Leute mit Ost-Hintergrund – auch einfachere – die sich noch richtig über gutes Essen und Trinken freuen können und nicht so saturiert sind wie viele Wessis).
Überhaupt finde ich Deine Tips – soweit ich da mitreden kann – ziemlich treffend.