Man darf Andrej Holm keinen Kuchen bringen. Glück im Unglück: Der eingebackene Revolver wurde nicht entdeckt.
So haben wir den Kuchen eben selbst gegessen, während wir das – selbstredend terroristisch motivierte – Bürgerbegehren gegen die Verbauung der Spreeufer und gegen die Gentrifizierung* der angrenzenden Kieze vorbereitet haben.
*Achtung, dieser Begriff belegt eindeutig unsere Zugehörigkeit zu den Militanten Gruppen!
Pressemitteilung
Wir verurteilen auf das Schärfste das Vorgehen des BKA (Bundeskriminalamts) gegen den Soziologen und Wissenschaftler Andrej Holm, der als angebliches Mitglied der terroristischen Vereinigung „Militante Gruppe“ (mg) festgenommen wurde.
Als Verdachtsmomente für die Festnahme gelten, vereinfacht ausgedrückt, seine öffentlich abrufbaren wissenschaftlichen Abhandlungen und sein Intellekt, um dem BKA vorliegende Texte der mg verfassen zu können.
Einen Tag nach seiner Festnahme wurde Andrej bei uns im Kiez zu folgender Veranstaltung erwartet:
01.08.07 / 20 Uhr Roter Abend: Wohnst du noch oder haust du schon?
Buchvorstellung und Infos zur Wohnungsfrage Berlin
mit dem Stadtsoziologen und Mitarbeiter der Berliner MieterGemeinschaft Andrej Holm
Stadtteilladen Zielona Gora
Auch weitere Veranstaltungen konnte er nicht mehr besuchen, wie z. B. das Gastreferat der Attack-Sommerakademie.
Das sind die Dinge, mit denen sich Andrej vorrangig beschäftigt:
Wohn- und Lebenssituationen untersuchen, offen legen und öffentlich machen und die Politik über Information und Veranstaltungen in die Pflicht nehmen, was das demokratische Recht eines jeden Bürgers ist.
Andrej ist uns seit langen Jahren ein lieber Wegbegleiter im Rahmen der Mieterberatung und Stadtentwicklung. Seine umfassenden Kenntnisse und seine Art, diese interessierten Menschen zu vermitteln, bereichern unsere Arbeit seit langem und sind nicht mehr wegzudenken. Viele seiner wissenschaftlichen Abhandlungen sind Grundlage für unsere ehrenamtliche Beratungs- und Informationsarbeit.
Wir fordern von den Verantwortlichen, das Verfahren gegen Andrej Holm einzustellen, ihn auf freien Fuß zu setzen und zu einer rechtsstaatlichen Arbeitsweise zurückzukehren.