Sakristei, St. Richard, Berlin-Neukölln
Lasst die Puppe tanzen
Liebe Meute, heute
tanze ich für euch, morgen nehm ich euch mit auf die Flucht. Kommt, kommt! Wir schaffen das. Lasst die Puppe tanzen. Wir schlürfen Willkommenssuppe.
Heute: re:belle danse in St. Richard, 21 Uhr
Morgen: Leckere Musik und musische Kürbissuppe mit Poetry-Einlage und Sasha Pushkin zum Dessert, oder so, im Kino Krokodil! Gemeinsam essen und lauschen. 22.30 Uhr
KarlMaySelf
Ironisch verdichtetes, überaus humorvolles Erzähltheater mit großartigen Schauspielern und einem real-fantastischem Fisch, im Theaterdiscounter.
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/ Leben in Wild West Manier
Durch den weiten Wilden Westen reitet stolz, mutig und reinsten Herzens der einsame Held der Abendsonne entgegen. Er kann alles erleben. Und alles sein. Dieser Held ist Karl May – in seinen Geschichten. Als er sich wirklich auf die Reise begab, erlitt er einen Nervenzusammenbruch.
Die Schauspieler nehmen ihr Publikum mit auf eine ereignisreiche Abenteuerreise durch Geschichten und Leben von Karl May. Leichterhand lassen sie immer neue Szenerien entstehen, wechseln rasant zwischen Dschungelerkundung, Westernsaloon und sächsischer Provinz. Die humorvollen Verknüpfungen zwischen Romanschauplätzen und Biographie zeichnen höchstunterhaltsam einen faszinierenden Kosmos Karl May.
Anhand von Karl Mays Autobiografie bewegt sich dieser Abend an der Grenze von Realität und Fiktion. Auch heutige Identitäten drohen in der Überfülle an Möglichkeiten zu ertrinken oder in der steinigen Realität zu vertrocknen. Der Authentizitätswahn des Reality-TV und die radikale Fiktionalisierung in den Social Media zerreiben jede wahrhaftige Individualität. KarlMaySelf duelliert sich mit dem Diktat des Echtsein. Gewählte Waffen: Spaß, Unterhaltung und jede Menge Cowboys.
Ein Fest für die Lüge!
„Die Tragikomödie des Regisseurs Johannes Ender ist ein modernes Spiel mit Identitäten und kommt zu dem Schluss: Karl May ist ein bisschen wie Lady Gaga.“ Die Zeit, 01/2015
Mit Jasper Diedrichsen und Björn Meyer. Regie: Johannes Ender. Dramaturgie: Anne Rietschel. Musik: Daniel Dominguez Teruel.
Die Geschmacksverstärker
Der Herbst ist da! Während es draußen kälter wird, brodelt die wärmende Suppe vor sich hin, und wir kuscheln uns ins rote Plüsch. Was braucht man mehr? Frisch zubereitete Musik vom Stimmakrobaten Sasha Pushkin, zwitschernde Pilze aus der Pfanne von Ulrich Miller und Hackbeats von Marten Mühlenstein. Wir lassen es uns einfach mal gutgehen.
Sonntag, 22.30 Uhr, Greifenhagener Str. 32, Berlin Prenzlauer Berg
Von und mit: Ulrich Miller und Marten Mühlenstein
Als Gäste: Sasha Pushkin und East Princess
Eintritt: 6,- €
klub millermühlenstein ist eine 14-tägige Reihe, die jeden zweiten Sonntag nach der letzten Vorstellung im Kino Krokodil stattfindet.
Die Macher des Klubs, Marten Mühlenstein und Ulrich Miller, zugleich Gastgeber und Akteure, versprechen „den Soundtrack zum Film unseres Lebens allen, die bereit sind, es etwa zwei Stunden mit uns zu teilen“.
Zusammen mit den eingeladenen Gästen werden vor allem die Möglichkeiten und Grenzen der Live-Improvisation ausgelotet; die Liste der gegenwärtig geplanten Themen, Motti und Herangehensweisen umfasst dabei u.a. zeitgenössischer Tanz, Musik & Essen, Weltmusik mit japanisch-afrikanischen Wurzeln, Pioniere der Elektro-Akustik und Live-Streaming.
„Wir schaffen eine Atmosphäre, die mitreißend und gemütlich zugleich ist, Musik, von der wir hoffen, dass sie als überraschend ungewöhnlich empfunden wird, ein Stück Heimat im Außerweltlichen“.
re:belle danse die Erste
Liebe Leute,
Neues bringt der deutsche Herbst. Kommt doch Samstag zu meinem re:belle danse. Ort: St. Richard Kirche in Neukölln, im Rahmen des AYATET Konzerts. Die Musiker/innen sind super. 21 Uhr. Eintritt frei.
AYATET freestyle music
Tilman Geiger: Querflöte
Anne-Katrin Schenck: Stimme, Perkussion
Susanne Bätz: Baritonsaxofon, E-Bassgitarre
Ulrich Miller: Schlagzeug, Akkordeon, Stimme
Paul Schwingenschlögl: Trompete, Flügelhorn, Trytar
Artus Unival: Ayatar, Trytar, Perkussion, Dinge des täglichen Bedarfs
Marten Mühlenstein: Saxofon, Shalimeau, Melodica, Nasenflöte, Orgel
featuring EAST PRINCESS re:belle danse
St. Richard Kirche: 10.10.2015, 21 Uhr, Braunschweiger Str. 18, Berlin Neukölln
Deutschland, deine Lichter
Frust der Unentschiedenen
Überraschende Auswahl wenig überraschend öder Biografien, melancholische Grundstimmung, ansonsten wie schon in „Wir sind nicht das Ende“: kurz und (leider) schmerzlos.
B-Side / die Lust der Nicht-Entscheider
Noch immer gilt die Stadt als Anziehungspunkt für viele, während für andere der Lack längst ab ist. In B-Side erzählt einer seine Berlin-Story. Die Geschichte eines Überlebens-Biotops. Regisseur Frank Abt und Schauspieler Jörg Kleemann suchen nach Facetten typischer Berliner Biographien – und nach der Schnittstelle zwischen privatem Scheitern und Subversion.
Die Faszination für Berlin hat bislang überlebt und wächst weiter: Aber was macht die Stadt nach wie vor zum Magnet für viele kreative Aussteiger und Sinnsucher aus allen Ländern? Lange ließ sich hier fernab von allzu harten wirtschaftlichen Zwängen leben. In einem niedrigschwelligen mikroökonomischen System, das für viele die Zeit der Entscheidungsfindung ins beinah Unendliche verlängerte. Auch wenn sich diese Rahmenbedingungen gerade rasant ändern, die Stadt hat noch immer die Kraft einer Parallelwelt: Selbstbefragung und Zweifel sind wertvolle Reize und nicht existenzbedrohende Karrierekiller wie andernorts.
In keiner anderen Großstadt der Welt kann man seine Jugend länger ausdehnen als in Berlin. Nach wie vor scheint es, als könne man sich hier Mechanismen einer sich über Wohlstand und Konsum definierenden Gesellschaft noch entziehen. Doch wo liegt die Grenze zwischen aktiver Verweigerung und persönlicher Überforderung?
Spiel: Jörg Kleemann. Regie: Frank Abt. Dramaturgie: Nina Rühmeier.