Papst pupst ins Vaterland

Der Papst, heute im Deutschen Bundestag.

„Sehr geehrter Herr Bundespräsident, Herr Bundestagspräsident, Frau Bundeskanzlerin, Frau Bundesratspräsidentin, meine Damen und Herren Abgeordnete! Es ist mir Ehre und Freude, vor diesem hohen Haus zu sprechen, vor dem Parlament meines deutschen Vaterlandes… pups (…)“ Joseph Aloisius Ratzinger, Papst Benedikt XVI.

Videomitschnitt der Pupsrede hier: ARD Tagesschau.

Das mit Abstand ehrenwerteste, was Landsmann Heiliger Stuhl in seinen „Gedanken über die Grundlagen des freiheitlichen Rechtsstaates“ den „die Geschicke der deutschen Heimat“ lenkenden Abgeordneten seines Vaterlandes vorlegt, wie ich meine.

0 Antworten auf „Papst pupst ins Vaterland“

  1. Zur Rede selbst habe ich bei einem Freund im sozialen Netzwerk F. einen treffenden Beitrag gefunden, der alles Notwendige zum Ausdruck bringt.

    „da lassen einige spirituell benebelte den papst im herzen unserer bundesregierung propaganda betreiben unter dem deckmantel des vatikanstaatsoberhaupts (von dieser rolle war nichts zu erkennen), und dann kommt jener angeschissen und man gewährt ihm, die kirche zum urheber von ethik und kultur zu glorifizieren, den trend der kirchenabkehr als nährboden von radikalen auswüchsen zu diskreditieren, letztlich daran zu appellieren, die christliche moral über die demokratische rechtsbildung zu stellen (natürlich nur sofern diese nicht übereinstimmen) und dann nimmt er sich noch die frechheit heraus uns was von vernunft zu erzählen??!! aber ist ja egal.. nach den paar lockeren sprüchen gegen ende und seiner bekundeten sympathie für die grünen (mann, der typ kann ja nicht so falsch sein, der hat verständnis für „rebellische jugendliche“).. ich fand es eine furchtbare rede und einen entsetzlichen missbrauch des parlaments.

    Danke Papst, alleine deinen Fürzen konnte ich zustimmen (da hat der heilige stuhl wohl etwas druck gemacht) und deinen inhaltlichen blähungen sollte mMn. in zukunft keine politische kulisse mehr gestellt werden. amen ✝“

  2. Im Glauben wie im Aberglauben geht es um das Empfangen von Zeichen und Offenbarungen. Darauf bezieht sich diese Satire.

    Gezielte Herabwürdigungen dieser Art missachten das Niveau, mit dem sie konfrontiert werden, absichtlich, weil sie zwischen ernstzunehmender Diskussion und ihrer beleidigenden, schamlosen Mission scharf trennen.

    Der Papst spricht vor einem Parlament über die Geschichte der Aufklärung, über Rechtsphilosophien und ethische Grundsätze im gesetzgeberischen Handeln und verweist dabei jeweils auf die Notwendigkeit christlicher Überzeugung bzw. Geistesgeschichte. Aus ebendieser Überzeugung heraus aber müssen Millionen von Menschen in Pein und Elend leben – oder sie sind längst gestorben. Millionen von Aidstoten gehen auf das Konto von christlicher Mission, der resultierenden kulturellen Entfremdung, der resultierenden Armut und dem päpstlichem Kondomverbot. Millionen von Menschen nehmen sich nicht an, weil sie sich für unmoralisch und widernatürlich halten. Nichts könnte weniger ethisch, weniger menschlich, weniger seelsorgend sein als dieses Massenelend.

    Der Papst belegt damit, dass er auf höchstem Niveau scheinheilig ist. DAS empfinde ich als himmelweit unter dem Niveau des noch Ertragbaren. Da verschafft mir (s)eine Flatulenz die notwendige Distanz und genau das nehme ich voller Begeisterung als Zeichen eines Menschen wahr, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt und Aufrichtigkeit systematisch verlernt hat.

    Tabul A. Raza hält die die Papstrede hingegen für ein „Plädoyer für Gerechtigkeit gegenüber allen Menschen“. Gehören eigentlich Frauen, Nichtheterosexuelle und Millionen erbarmungslos verelendete Menschen in Afrika auch zu „allen Menschen“? Der Papst ist einer der vehementesten Gegner ihrer Menschenrechte – wie kann ein solcher Gegner ein glaubhaftes Plädoyer für Gerechtigkeit halten?

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