Durchaus interessantes Thema, unterhaltsam verpackt, mit überzeugenden Choreografien und einigen guten Ansätzen, leider oftmals zu oberflächlich und voller Unschärfen, sowohl in analytischer als auch in humoresker Hinsicht.
Ein Stück von PENG! Palast. Gesehen im Theaterdiscounter.
the holycoaster s(hit) circus startet als gescheit gemeinter aber gescheiterter Dokumentarfilm über die Begegnung von Deutschen und Schweizer Schauspielern mit Israelischen Tänzern und – vor allem – über die Ansichten, die sie einander gegenüber hegen und pflegen. Der Film zeigt, wie die Beteiligten mit Toleranz und Gutmenschentum versuchen sich anzunähern. Unzensiert und politisch völlig unkorrekt sieht man die Deutschen und Schweizer, die versuchen ihr Unbehagen gegenüber Israel abzulegen und doch immer wieder in sehr unbehaglichen Situationen landen. Dem gegenüber freuen sich die Israelischen Künstler, endlich einmal mit Nachkommen „echter Nazis“ zusammenarbeiten zu können, da sie hoffen, dass dies der Garant zum Erfolg in Israel wird.
Nachdem der Film abbricht tut sich eine Manege auf, ein „Cirque des Fous“, in dem überkarrikierte Deutsche und Israelis unkorrekte Witze aneinander auslassen, sich prügeln und anschreien, Lieder erfinden und Slapstick tanzen. Über das Zeichenrepertoire des Zirkus stürzen sie von Nummer zu Nummer tiefer auf das zu, was sie nicht sagen und denken wollen. Nicht die Aufhebung sondern die Verstärkung des Unbehagens wird für Naziclown, Nibelungenheld und gewissensgeplagten Schauspieler zum Motor der Handlung und zur Belastungsprobe einer Freundschaft. Eine Zirkusmischung aus Borat, Eis am Stiel und falschem Verständnis für Probleme, die noch niemand zu lösen im Stande war. (PENG! Palast)