Just a perfect day

Klassenvorspiel der Musikschule Fanny Hensel im Puttensaal am Luisenbad, Berlin-Wedding. 14.11.2013, 19.00 Uhr. Eintritt frei.

U. a.

Marten Mühlenstein / East Princess:
Die heimliche Ehe (Il matrimonio segreto), Domenico Cimarosa, 1792

East Princess:
Perfect Day, Lou Reed, 1972

Let’s call the whole thing off

Boogie-Blues-Brunch 2013

Kulinarische und musikalische Spezialitäten erwarten die Gäste im Restaurant LaLuz in den Weddinger Osramhöfen.

Sonntag, 03. November 2013, 11 Uhr
Restaurant LaLuz, Oudenarder Str. 16, B-Wedding
Buffetpauschale: 11,90€
Kinder bis 12 Jahre: 7,90€

U. a. mit dabei: East Princess & Marten Mühlenstein: «Let’s call the whole thing off» (1936)

Wir können auch anders

27.10.2013, 16 Uhr – «Wir können auch anders!»

Gemeinschaftskonzert der Musikschule Fanny Hensel
im Puttensaal am Luisenbad, Berlin-Wedding.

Klavierbegleitung: Robert Nassmacher.

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Eintritt frei

Die Kunst des Redens über die Kunst

Einem überraschenden Entree folgt eine treffende Analyse des Kunstbetriebs in satirisch-dichterischer Sprache, verkopft und überdicht.

Der Theaterdiscounter nimmt die erfolgreiche Eigenproduktion „Torquato Tasso“ wieder ins Programm. Das Literaturdrama wird vom Fürstenhof in die heutige Berliner Kunstszene versetzt. Aus dem Hofdichter des mäzenatischen Fürsten wird der seine Ausstellung eröffnende Shooting Star seines Galeristen. Mit Reden darüber, was Kunst eigentlich soll, fiebert man der Vernissage als Nagelprobe für den Markt entgegen.

Setzt Goethe noch auf den Selbstwert retardierender Reflexion über Kunst, finden wir mit wenigen Ersetzungen im Text verblüffende Kommentare auf die Verwertungslogik von Kunstproduktion heute. Man lauscht Kuratoren, Kunsthändler und Messegaleristen in Goethes Worten das Marktgeschehen analysieren. Demgegenüber erklärt der Künstler Tasso nichts anderes als sein Werk und seinen Schaffensprozess zum einzigen verbindlichen Wert, wenngleich Liebe und Erfolg, Privatleben und Bonität dafür zu opfern sind.

Die Inszenierung des Torquato Tasso wurde von der Diskussion über die Ausstellung based in Berlin 2011 inspiriert. An der Situation freier Kunstschaffenden aller Sparten hat sich seither wenig geändert. Mit allen Akteuren gemeinsam kämpft auch der Theaterdiscounter um eine Verbesserung der Strukturen der Freien, zum Beispiel aus den Einnahmen der City Tax. Nur durch eine Anpassung der Förderstrukturen jetzt kann die kulturelle Zukunft der Stadt aktiv gestaltet werden.

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Shane Drinion: ABWESEN

Wechselweise halbgar oder angebrannt.

Wir treffen uns zur Dämmerung. Wann? In diesem vagen Zeitraum zwischen Tag und Nacht. Das eine ist noch, das andere schon. Was gilt denn nun, wenn man sich auf der Schwelle befindet? Das Dazwischen ist nicht gut gelitten, aber es ist symptomatisch für unsere Zeit. Und obwohl wir Klarheit lieben, bestimmt es unsere Art des Denkens. Grund genug für Shane Drinion, in der Dämmerung eines Tages dem Dazwischen aufzulauern, das so flüchtig und doch immer gegenwärtig ist.

Der westliche Mensch meidet das Ungefähre und unterteilt die Welt in Gegensatzpaare. Seine Identität entsteht traditionell durch klare Einordnung. Mann oder Frau. Innenleben oder Außenwelt. Heimat oder Fremde. Privat oder Arbeit. Dabei bewohnen wir in vielen Bereichen längst unüberschaubare Zwischenräume. Und gerade die entziehen sich dem Denken, weil sie sich den Begriffen entziehen. Das Dazwischen ist nicht greifbar. Es ist ein Oszillieren, ein stehendes Nun zwischen Nicht-Mehr und Noch-Nicht, ein Nicht-ein-noch-aus. Der Mensch des Dazwischen läuft seit je Gefahr, seiner Umwelt ebenso wie sich selbst radikal fremd zu werden.

Ist persönliches Dazwischensein das Resultat von Schwäche? Zögern, Zweifeln und Zaudern bestimmen de facto den Alltag vieler Menschen. Zielstrebigkeit im Handeln und ein Grundton der Überzeugung gilt als wichtigste Bastion, um die in allen gesellschaftlichen Bereichen vorhandenen Zwischenzustände in Schach zu halten. Wehe, wenn sie Raum greifen! Aber was wäre denn dann? Und wie lässt sich auf der Bühne von einem Dazwischen erzählen, wenn in ihm gar nicht gehandelt wird? Shane Drinion wagen genau dieses Kunststück, indem sie alltägliche Räume inszenieren, deren Wirklichkeit stets bedroht ist, Räume, die sich in Bewusstseinsräume transformieren, Körper, in denen das Digitale und das Analoge sich bis in die Stimmritze hinein durchdringen, innere Szenen, in denen die Möglichkeit mit der Realität ein Kleidertauschspiel spielt. In ABWESEN zeigen sie den in den alten Ordnungssystemen sich verkeilenden Menschen im Dazwischen von Zerrissenheit und Auflösung auf der einen und der Sehnsucht, eben genau nicht zuortbar zu sein, auf der anderen Seite.

Im Theaterdiscounter.

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Oh my Irma

Hält, was es verspricht: Smart, eigen, überzeugend debil.

„Ja, ich habe es getan! Aber es war nicht meine Schuld.“ Eine seltsame junge Frau steht mit aufgeschlagenen Knien und blutbefleckten Händen vor dem Publikum. Sie wollte ein Verbrechen lösen und hat aus Versehen selbst eines begangen. Eine fesselnde, rasiermesserscharfe Lebensgeschichte und aberwitzige Krimiparodie.

Das schräge, kraftstrotzende Bekenntnis OH MY IRMA der kanadischen Autorin und Performerin Haley McGee gewann Festivalpreise in der ganzen Welt, unter anderem in New York, Amsterdam, Kiel und im Kosovo.

Treffen Sie Mission Bird – eine nicht unbedingt als gesellschaftsfähig zu bezeichnende Type, die zwischen manischer Aufregung und desperatem Trübsinn hin und her gerissen wird. Mit nichts als Hornbrille und Koffer bewaffnet redet sie auf das Publikum ein und zieht ihre Zuhörer immer mehr in die Logik der eigenen Welt. Mit dem Ziel den Tod von Irma aufzuklären folgt sie der mysteriösen Spur eines Wäschestücks bis in die Wohnung eines fremden Mannes. Wo schließlich alles komplett schief läuft, als sie auf dessen Hund stößt – auf dessen sehr fetten Hund. Plötzlich befindet sich Mission Bird in der Situation ihre eigene unumkehrbare Tat verteidigen zu müssen.

Allerfeinstes Storytelling gepaart mit atemloser Beat Poetry: OH MY IRMA bewegt sich zwischen Heiterkeit und Verzweiflung und stolpert dabei in die Frage, ob es so etwas wie bedingungslose Liebe gibt? Für jeden? Auch wenn man etwas getan hat, was sich jetzt nicht mehr ändern lässt?

Im Theaterdiscounter.

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Wir sind nicht das Ende

Kurz und (leider) schmerzlos.

Nie war ihr an Ziad etwas aufgefallen. Nichts, was auf diesen 11. September hätte hinweisen können, an dem er ein Passagierflugzeug entführte. Das Stück basiert auf einer wahren Geschichte: Aishe wächst in einer gläubigen, türkischen Familie in Deutschland auf. Sie studiert Medizin, lernt den Libanesen Ziad kennen und heiratet ihn. Doch Ziad verschwindet, lässt sich in Florida zum Piloten ausbilden. Wenige Stunden vor dem Anschlag ruft er Aishe an und sagt: Ich liebe Dich. Wer war dieser Mensch, den sie geliebt hat? Und wer ist sie, dass ein Mörder sie liebte?

„Wir sind nicht das Ende“ erzählt von der Distanz zwischen Menschen, die nur eine Liebesgeschichte miteinander verbindet.

Von Carsten Brandau. Regie: Frank Abt. Im Theaterdiscounter.

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„Tugend wird zur Hure frech gemacht“

Robert Wilsons „Shakespeares Sonette“: Beeindruckend, sinnhaft und ins Verrückte verdichtet, ohne Inge Keller (89) als Shakespeare und Ruth Glöss (85) als Fool am Ende aber leider dann doch nur das halbe des möglichen Vergnügens; dank des 81-jährigen Jürgen Holtz als Elisabeth I. und II., Georgette Dee als küchenphilosophische Palaverqueen und einzelner Glanzstücke verschiedener Ensemblemitglieder trotzdem beseelt, sehens- und hörenswert. Im Berliner Ensemble.

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Zeit ist ein Arschloch

«Zeit ist ein Arschloch», Musikperformance am 4., 5. und 8.9. im Ballhaus Ost.

bald wird es dunkel
bald wird es ruhiger
das dunkel wird funkeln
und kühlt
alles wird eins sein
nichts mehr wird deins sein
das dunkel wird heller
es geht immer schneller
das hell wird dunkel
und dunkel wird hell
und langsam ist schnell

«Gert Thumser ist nicht nur ein wunderbarer Pianist und Komponist, er ist vor allem mein Haus!», sagt CORA FROST. Und GERT THUMSER sagt über CORA FROST: «Wenn wir uns streiten, bringt mich das nicht wirklich weiter. Ich hab ihr schon oft gesagt, für sowas, wie du anhast, komponier ich doch nicht!»

Ein Paar wie Cäsar und Kleopatra, wie Stan Laurel und Oliver Hardy, wie Ginger und Fred. Frau Frost und Herr Thumser nehmen den Kampf mit der Zeit auf! Sie rebellieren gegen das alltäglich gelebte Zeitkorsett und führen uns aus der Unterwelt zurück ins Licht, zu ewiger Jugend, Schönheit und Musik. Vielleicht stoßen noch andere Gestalten, Verlorene der Milchstraße, zu ihnen. Niemand weiß, was an diesem Abend passieren wird, nur umdrehen darf man nicht, sonst ist alles vorbei und das Licht erlischt für immer.

Also folgen Sie vorsichtig und denken immer daran: Zeit ist ein Arschloch!

von und mit CORA FROST, GERT THUMSER und GÄSTEN

cora-frost-zeit-ist-ein-arschloch«DANKE ALLEN! dem helmi. den teaserettes, betancor, rita dita scholl, gary schmalzl, toni nissl, florian grupp, und nolundi tschudi, und dem bka, olivia und sven. es war ein herrliches familientreffen. und danke allen gästen für den beistand bei der entjungferung der lieder. und ein danke an gert thumser.» Frost

Schlag nach bei Shakespeare

Soirée musicale // Freitag, 30.08.2013, 19.00 Uhr
Park-Klinik Sophie Charlotte, Heubnerweg 2a, Berlin
– Fachklinik für Psychiatrie und Psychosomatik –
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Eintritt frei
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Lady, be good

Ein Lieder- und Chansonabend

Schülerinnen und Schüler der Gesangsklasse von Annette Goldbeck-Löwe an der Musikschule Fanny Hensel präsentieren einen bunten „Cross-over-Abend“ unter der pianistischen Leitung von Markus Wenz, der sich dabei nicht nur durch die Tonarten, sondern auch durch die Musiksparten spielt.

So wie es nicht „den einen Käsekuchen“ gibt, existiert auch nicht „die Kunst des Singens“. Gesang bietet die wunderbare Möglichkeit, sich in jeder Musikrichtung auszudrücken. Das einzige Geheimrezept dabei lautet: „Singe, was Spaß macht, was Du magst, und vergiss dabei nicht, Deine Lehrerin zufrieden zu stellen… “, frei nach dem Motto „Lady, be good“.

Wir wünschen gute Unterhaltung!