Format 8 – RETROREICH

24 Seiten über Ausschuss und anderen Müll, Fassaden, Grundschulbildung, Mündigkeit, Parallelwelten, Realos und Realitätsverlust, Reichtum und Schmerz, Stadtplanung und Statussymbole, Vereinzelung und Verzweiflung. Mit der Rache der Enterbten, einem einsamen Astronom, der Zahl 20, ’nem geschminkten Zombie und Lyrik zur Lage der Nation.

Die *schnuppe ist gratis erhältlich.

*schnuppe - Zeitschrift für A in B - Format 8
Bestellen: ep(at)ostprinzessin.de

Monster retten die Welt

…aber leider haben sie in diesem Film nicht die Hauptrollen abbekommen. Diese ist nämlich einem blonden Girl mit idealisierten Rundungen vorbehalten, das sich auch der engagierteste Sexist in seinen Zeichentrickträumen nicht peinlicher hätte ausmalen können.

Und auch in seinen übrigen Unterhaltungsbausteinen, die in Monsters vs. Aliens einmal mehr ihren industriellen Flachzangencharakter beweisen, funkelt dieser in die Länge gezogene Weltrettungskitsch in mattestem Klischee-Glitzer.

Aber Moment mal, was hatten wir denn erwartet – so funktioniert sie eben, die Unterhaltung im Mainstream. Für die Monsterwelt ist dieses Machwerk jedenfalls eine Beleidigung. Ebenso für die Phantasie der Kinder. Und wirkliche Heroinen sehen auch in 3D anders aus. Freiwillig.

Monsters vs. Aliens

Afrika, o Afrika

Vor nunmehr über zwölf Jahren erwarb die Ostprinzessin AFRIKA.

Und heute? Reue und Bedauern im Supermarktfunk: „In Afrika leben die reichsten, die schönsten Menschen, aber die meisten haben ein schweres und kurzes Leben. Verantwortlich dafür sind in erster Linie wir. Nachdem ich Afrika im Jahre 1996 unverhofft erworben hatte, wollte ich es den Menschen zurückgeben. Ausbeutung, Krankheit und Tod sollten ein Ende finden. Die gekauften Regierungen, die nur den Konzernen nutzen, sollten abgesetzt werden. Aber es kam ganz anders: Afrika wurde gierig verspeist. An unser aller Hände klebt die Schokolade. Und das ist eine Enttäuschung – herb, nicht edel. Liebe Kunden! Wir haben die Preise reduziert: Afrika Edelherb, nur 1,99!“

AFRIKA Afrika Edelherb

Genuss seit 1889.

Restart in Rot-Rot

Berlin, Freitag, der 13.

Der traditionelle Glückstag der Ostprinzessin wartet mit einigen Überraschungen auf. Am späten Nachmittag öffnete die Ostprinzessin die Tore ihrer runderneuerten Online-Trutzburg. Ein vollkommen neues Orientierungssytem erleichtert den Zugang zu den abgelegenen Bereichen der stolzen Feste. Ein nicht unerheblicher Teil des Inventars wurde liebevoll aufgearbeitet. Gäste – ob nun Blumenkind, Punk oder das werte Bundeskriminalamt – gelangen jedenfalls ab heute einfacher und schneller zu den Orten unerhörter Dinge.

Die Ostprinzessin lädt für den Abend ins Rote Palais am Platz der Roten Beete. Auf der Roten Karte: Rotwein, Rote-Bete-Suppe, Rothirsch und Rotkohl. Im Keller spielt eine rottige Rattenkapelle auf. Im Rotlicht des RAUM.O der Ostprinzessin findet ein Krisenbeschleunigungsseminar statt. Auch an die Kinder ist gedacht: Die lieben Kleinen lernen Malen mit Kunstblut, für die Älteren besteht Gelegenheit, die Haare rot zu färben. Außerdem steht ein original Feuerwehrauto der Freiwilligen Feuerwehr Rottweil für fröhliche Wasserwerferspiele bereit.

NOCH H�RTER NOCH H�RTER NOCH H�RTER
In der Rotunde des Roten Salon beginnt um 20 Uhr die Veranstaltung „Ich sehe rot“; auf dem Promi-Podium: Rotkäppchen, Rozalia Luksenburg, Claudia Roth (Verräterin Vertreterin von Bündnis 90/Die Grünen), Petra Roth (Oberbürgermeisterin von Bankenstadt am Reibach), Rotraud R. (Raumkosmetikerin aus Rotenburg) Vertreter von Rotem Kreuz und Rotem Halbmond, ein bislang unbekanntes Mitglied der Rote Armee Fraktion und natürlich die Ostprinzessin. Live hinzugeschaltet wird Baron de Rothschild, direkt vom Weingut Château Lafite-Rothschild. (Die Unternehmen der Rothschilds haben über vierzig Regierungen im Rahmen von Privatisierungen beraten. Sie berieten den Flugzeug- und Rüstungskonzerns EADS und waren beratend bei der Übernahme der Mannesmann AG durch Vodafone, beim Börsengang und An- und Verkauf des Kabelnetzes der Deutschen Telekom, bei T-Online, Deutsche Post und E.ON, sowie bei der Bildung der ProSiebenSat.1 Media AG durch KirchMedia tätig. Zudem besteht eine Beteiligung am wundervollen Einkaufszentrum Alexa.)

Die aufwendigen, Rot in Rot gehaltenen Einladungskarten der Ostprinzessin sind leider dem Rotstift zum Opfer gefallen. Und noch eine traurige Nachricht, die allenthalben für rote Augen sorgen wird, hat uns erreicht: Der rot-rote Senat hat seine Teilnahme an den Feierlichkeiten der Ostprinzessin abgesagt. Als Grund wurden besondere Verpflichtungen im Rahmen des im Roten Rathaus ausgetragenen Rote-Grütze-Contest genannt.

Live am Roten Telefon von redSTARradio sprach die Ostprinzessin bereits am Vormittag anlässlich der Einweihung ihrer World-Wide-Web-Trutzburg mit Starmoderator Roger Rothmann: „Ihre roten Seiten werden heute Abend mit einem rauschenden Fest eingeweiht. Es wird viel Prominenz erwartet. Wer genau wird alles dort sein?“ O.: „Meine Gefährten der letzten Jahre werden kommen, dazu Leute aus dem Showbiz, Feinde aus der Politik und ein neuer Freund von der Roten Insel, der mir heute eine von Panik erfüllte E-Mail zukommen ließ, weil er annahm, ich sei in der Versenkung verschwunden. Das Gegenteil ist der Fall. Ganz besonders freue ich mich auch auf den Kinderchor Die Rotkehlchen, der eigens für den heutigen Abend eine Neufassung meines Songs Borschtsch einstudiert hat!“ RR.: „Wir bedanken uns ganz herzlich für das Gespräch mit der Ostprinzessin und wünschen allen ein rotes Morgen. Jetzt geht es weiter mit dem Song, den auch die Ostprinzessin nicht besser hätte schreiben können: David Bowie, put on your red shoes and dance the Blues!“

Torstraße intim

Im Ballhaus Ost, unter Anwesenheit einer der Schauspielerinnen, in sehr intimer Atmosphäre.

Artikel in Arbeit

Artus Unival am Nordufer

Ody Soys: „Aliena Visionen“

Der Künstler Ody Soys wird von extraterristrischen Wesen auf mentalem Weg auf den Planeten ALIENYA entführt, stellt fest, dass die Wesen dort in der Lage sind, Musik, Bilder, Daten usw. direkt im Gehirn abzuspeichern & auch wieder ebenso direkt über Telepathie zu reproduzieren, ohne jegliche, technische Hilfsmittel. Er wird von den Alienyern in die bewusstseinserweiternden Praktiken eingewiesen, die auch ihm solches ermöglichen. Die visuellen Ergebnisse macht er jetzt über seine Ausstellungen uns Menschen zugänglich … Weitere Bilder zeigen Auszüge aus den Serien „Kommunikation“, „Das Tor“ & „Das Werk“. Zur Vernissage läuft in Kooperation mit Beamer-Verleih-Berlin die „CyberSpectives“ Beamer-Licht-Show „Lebende Wände 09“.

Westmonster und Artus Unival