Und wieder einem Genre das Fliegen beigebracht!
Cora Frost und MS Schrittmacher – Maria Walser, Martin Stiefermann – mit Zucker & Butterband: Gary Schmalzl, Toni Nissl, Micki Meuser.
Taktstelle – die Musiktanzreihe. SO36 Berlin, 25.11.2015
Die andere Welt beginnt hier und sofort
Und wieder einem Genre das Fliegen beigebracht!
Cora Frost und MS Schrittmacher – Maria Walser, Martin Stiefermann – mit Zucker & Butterband: Gary Schmalzl, Toni Nissl, Micki Meuser.
Taktstelle – die Musiktanzreihe. SO36 Berlin, 25.11.2015
2. Berliner Herbstsalon
Organisation: Shermin Langhoff, Aljoscha Begrich, Çağla İlk, Antje Weitzel.
Tohubassbuuh
Performance von bankleer. Mit Mehmet Ateşçi und Mareike Beykirch. Mit ihrem Tohubassbuuh, einem überdimensionierten mobilen Megaphon lassen bankleer in der Ausstellung und während eines performativen Stadtspaziergangs Sounds und Texte über Flucht und deren Hintergründe auf die Gegenwart prallen. Die Künstler stellen so neue Beziehungen zwischen öffentlichem Raum, politisch-ökonomischen Un-/Ordnungen und den darin agierenden Menschen her.
Wir sollten begreifen, dass „unser“ Staat, unsere EU, unsere kapitalistische Perversion uns alle in Gefahr bringt, indem „wir“ heuchlerische Politik machen: Waffen verkaufen, Handelsterrorismus treiben, tyrannische Regime wie die des saudischen Königshauses stützen und überall „Herren der Welt“ spielen – militärisch, wirtschaftlich, kulturell.
Gewissenlosen Fanatikern wie den Mördern in Paris und ihren Hinterleuten, denen es schlichtweg um dieselben „Werte“ geht, die „wir“ leben und propagieren – Macht und Gier und Leitkultur –, machen „wir“ es leicht, das Kleingeistige, Seelenlose und hässlich Unmenschliche in uns Menschen für diese Zwecke zu rekrutieren.
Und da diese machthungrigen Kreaturen – wie „wir“ – vor nichts zurückschrecken, um ihre Ziele zu erreichen, tarnen sie ihr Unwesen mit Etiketten wie „Gott ist groß“, „Islam“, whatever. Wir sollten ihnen die Maske von der Fratze reißen und erkennen: sie sind wie „wir“. Denn das Gleiche machen „wir“, wenn wir „Demokratie“ oder „Menschenrechte“ postulieren, wenn es eigentlich um Macht geht. Ja wir sollten nicht vergessen, dass wir neben ein paar Krumen Demokratie, einem unselig ätzenden Belag repräsentativer Parteienpolitik und einer Kuchengabel voll Menschenrechten vor allem eines haben: ein gut ausgeklügeltes System zur Befriedigung von Machtinteressen, das die einen immer mächtiger und wohlhabender macht und die anderen immer ärmer und ohnmächtiger.
Das und die und sie und „wir“ säen Angst, Misstrauen und Hass, und die eiskalten Profiteure aller Seiten lachen sich ins Fäustchen, fressen Torte oder Currywurst, stoßen mit Champagner an oder ner Pulle Bier.
Harald Schmidt ist tot, Helmut Kohl hat mit Hannelores Selbstmord rein gar nichts zu tun, und Helmut Schmidt war der verehrungswürdige geistige Führer, den Abermillionen denkfauler Untertanen in ihm sehen wollen.
Eine hysterisch anmutende Einsamkeitstragödie im Theaterdiscounter.
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I’m Doing This for You
/ eine Überraschungsparty
Love hurts! Eine große romantische Geste: Er ist ein aufstrebender Stand-up-Comedian. Sie schenkt ihm zum 30. Geburtstag ein Publikum. Als Überraschung. Und während wir wartend Vodka trinken, einsatzfähig jeden Moment „Happy Birthday” zu singen, offenbart sich nach und nach das wahre Wesen ihrer Beziehung. Und dann kommt er endlich an!
I’m Doing This for You präsentiert eine kühne, eine mutige Idee und handelt hochkomisch von Liebe auf den 3. Blick, aber auch von trauriger Einsamkeit, Zusammensein und den Kompromissen dazwischen. Wie kann man einen schrecklichen Fehler wieder gut machen? Wie soll man jemanden auf die richtige Art lieben? Manchmal ist der einzig richtige Weg, einfach weiterzugehen!
Unsere Gastgeberin hat sich mit blonder Perücke, orangenem Kleid, und Peep Toe Pumps bewaffnet und ist bereit zum Äußersten zu gehen. Warum wird ein Mann, der seine Liebe inszeniert, um eine Frau zurückzuerobern, romantisch genannt, aber eine Frau, die genau das Gleiche tut, gilt als hysterisch oder pathetisch?
Während wir der Liebesgeschichte aus ihrem Munde immer neu Facetten ablauschen, spricht der männliche Part (jeden Abend ein anderer Berliner Schauspieler) kein Wort. In I’m Doing This for You geht es um Überraschungen in allen erdenklichen Variationen. Doch keine Angst, Sie dürfen sitzen bleiben. Es wird selbstgebackenen Kuchen geben. Wir werden singen. Und dann nach Hause gehen.
Mit Haley McGee & Gästen. Regisseur: Mitchell Cushman. Autorin: Haley McGee. Dramaturgin: Deborah Pearson.
Harmony, Melody und Noise gehen in den Klub. Dort treffen sie auf Holmer Gislason, den jede von den Dreien ganz für sich gewinnen will. Das Resultat ist ein Spiel, bei dem es – wie schon bei Shakespeare – vor allem um Schein und Sein geht. Was wäre eine harmonische Melodie schon ohne die Anerkennung, dass das Rauschen der Welt ein wichtiger Bestandteil von allem ist. Für wen sich Holmer Gislason wohl letztlich entscheiden wird?
Musik: Marten Mühlenstein, Ulrich Miller, Holmer Gislason
+ East Princess: intense instant poetry, gespielt, versungen, betanzt
Eintritt: 6,- €
08.11.2015, 22.30 Uhr klub millermühlenstein, Kino Krokodil, Greifenhagener Str. 32, Berlin Prenzlauer Berg
Marten Mühlenstein, Ulrich Miller, Thomas Zunk, Lawrence Casserley
klub millermühlenstein, Prenzlauer Berg
A damn good impro concert with Lawrence Casserely.
Zwei Urgesteine der musikalischen Avant-garde zu Gast im klub millermühlenstein: Thomas Zunk, seit den 70ern aktiv in den verschiedensten Formationen, gibt den „Thereminator“. Lawrence Casserley gehörte zum Team von Karl-Heinz Stockhausen, als der zum ersten Mal seine Werke live in Großbritannien vorstellte.
Heute Abend schaltet sich Lawrence Casserley aus Oxford zum Rest des Teams per Internet zu. Gemeinsam mit den Berliner Freunden versucht er live improvisierend herauszufinden, ob beim Musizieren auf dem Datenhighway zwischen Oxford und Berlin tatsächlich das Gefühl verschwindet.