Kunst ohne Handicap
Tag der offenen Tür im Kunstatelier Omanut.
https://youtu.be/q3lk4KutVR0
TdoT im Omanut
Hier habe ich zwei Jahre lang gearbeitet. Die Atmosphäre im Kunstatelier Omanut ist ganz zauberhaft. Kommt doch auch zum Tag der offenen Tür! Seltene Gelegenheit. Angucken, Kerzen machen, Staunen und vieles mehr. Nahe Zoo/Kudamm, Sonntag 14-17 Uhr. Ich freu mich auf euch.
Geistige Materialermüdung
Immer wieder gern besuche ich Ausstellungen studentischer Arbeiten im vielversprechenden Fach der bildenden Künste. Oft bin ich schwer enttäuscht, manchmal ratlos, gelegentlich angetan, selten begeistert. Stimmt wenigstens die Atmosphäre, ist alles halb so schlimm. Dann gebe ich mein Bestes, nicht allzu säuerlich zu sein, nicht ärgerlich ob der vertanen Zeit, in der ich mich ihnen – und sie sich mir – zu nähern suchten: all die scheiternden Versuche, unreifen Positionen und realsatirisch anmutenden Selbsteinschätzungen überpriviligierter Wohlstandskinder, deren geistigen Ausschiss ich zur Kenntnis zu nehmen hatte – dann fluche ich nur still und leise, ganz unbemerkt, dass die, die sich „Künstler“ nennen und nennen lassen, nur wenig bis gar nichts zu sagen haben, das mich – oder irgendwen – ernsthaft interessieren könnte, sollte oder müsste.
Nein, es ist nicht so, dass die Werke der „Künstler“ – wie es tradierte Vorurteile wollen – zu entrückt, außerplanetarisch, ja zu unverständlich sind, nein, vielmehr zeigen sich in ihnen klar und deutlich die grassierende Geistlosigkeit, das ignorante Desinteresse, die belanglosen Studien und schein-erhellenden Erörterungen suchender, nichts glaubender, aber auch nichts nicht glaubender Hochstapler-Imitatoren, deren lustlose Darbietungen nicht einmal den Charme der Verweigerung in sich tragen. Ein Gräuel, möchte man meinen, und so ist es auch: ein Gräuel. Doch warum tun sie’s dann? Man weiß es nicht. Sie wissen’s nicht. Ja, es ist nicht einfach, Künstler zu sein. Das Heilsversprechen der Kunst: wirkt es denn?
Gewiss: Ausnahmen bestätigen die Regel. Was und wer dazugehört, überlasse ich der Spekulation. Kunst ist eh vor allem das: Spekulationsobjekt, Wertanlage wohlsituierter Geldmacher, Erben und Erbeserben, eine Eitelkeit gieriger Sammler, ein Zeitvertreib gelangweilter Ehepartner; als Arbeitsbeschaffungsprogramm für Kunstversteher und diejenigen, die sich als solche aufzuspielen wissen, erfüllt sie aber immerhin auch soziale Zwecke – so dehnbar ist dieser Begriff.
Da ist man also „Künstler“ und geht an die Öffentlichkeit. „Warum?“, möchte man fragen, wenn es sich zunächst durch nichts erklären lässt. Doch gewiss wäre dies mein Irrtum: dass es wirklich unerklärlich sei. Denn der Wahnsinn unserer Welt – Habsucht, Hass, Fremd- und Selbstausbeutung und -inszenierung, Falschheit und Bigotterie – er schlägt sich nieder: in Elend, Flucht, Ohnmacht, und ebendiese Ohnmacht spiegelt auch die Auseinandersetzung, die in den Werken jener „Künstler“ letztlich dann doch geführt wird – kraftlos, ergeben, ohnmächtig, ohne Verantwortungsgefühl. Ausnahmen … wie gesagt, sind nicht die Regel.
„Und, wie findest du’s?“ Danke, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Im Sommer jeden Jahres gibt die galerie gerken jungen Nachwuchstalenten die Möglichkeit ihre Arbeiten im Galeriekontext zu präsentieren. Mit der Gruppenausstellung „Material und Geist.ArtStudents“ werden 19 Positionen vorgestellt, die schlaglichtartig einen Eindruck der aktuellen künstlerischen Entwicklungen ermöglichen soll. Neben den klassischen Gattungen der Kunst, wie Malerei und Bildhauerei, finden sich gleichsam installative, performative und transmediale Arbeiten.
Werke von Ella Becker, Johanna K Becker, Sascha Brylla, Alison Darby, Marta Djourina, Fisher Fisha & Fisher, Jonathan Guggenberger, Beril Gür, Anna Haenko, Zora Janković, Amelie M Kemmerzehl, Susanne Henny Kolp, Felix Leffrank, Martin Maeller, Nora Manthei, Melina Mauberret, Karin Salathé & Sidsel Ladegaard und Anja Spitzer.
Weißensee Masters
BMP – BERLIN MASTERS PREVIEW
Eröffnung: Donnerstag, 07.05.2015 – 19 Uhr, Brunnenstraße 190, 10119 Berlin
Anlässlich der Meisterschülerausstellung der Weißensee Kunsthochschule im Juli 2015 stellen sechs Meisterschüler_innen des Fachgebiets Malerei ihre Positionen vor: Sascha Brylla, Caroline Corleone, Martin Maeller, Valeska Rein, Michi Schneider, Marianne Thörmer.
Ausstellungsdauer: 08. bis 11.05.2015
Öffnungszeiten: täglich 14 bis 20 Uhr
Geistergeologie und Selbstzerstörung
„Nachschlag“ derer zu Weißensee und UdK in den Uferhallen des Wedding.
„SELF-DESTRUCTION“ von Roman Frechen (UdK).
Suizidgedächtnisturm
Kunstwerkaktivierung
Unter dem vielmeinenden Titel „Transport“ zeigt eine Ausstellung im Foyer der Kunsthochschule Weißensee die neuesten Kunstvorschläge der Damen und Herren Johannes Bidmon, Manuel Kirsch, Marlene Burz, Martin Maeller, Moreen Vogel, Nina von Seckendorff, Nora Arrietta und Pauline Faucheur.
Anlässlich der Eröffnung und zum Zwecke der Sinnstiftung sowie Bestimmung seiner kunsthaften Expressionen hatte der künstlerische Nachwuchs geistliche Verstärkung eingekauft. Der transportable freiberufliche Heilpraktiker und Diplomökologe Manuel Breuer anerbot schamanisches Geschick, und fertig war die Laube.
Der Reihe nach wurden die im Raum befindlichen hölzernen Transportkisten von einem fachkundigen Kunstjüngling per Akkuschrauber geöffnet und damit auch den umstehenden Schaulustigen visuell eröffnet. Kurz darauf näherte sich dann der spiritistische Praktiker dem jeweiligen Kunstkisteninhalt und schwenkte würzigen Weihrauch. Hernach aktivierte der sachverständige Stadtschamane vermittels ritueller Klänge und Gesänge, Tänze und Anschauungsmomente die in den Kisten befindliche Kunstwerkware. Ihrerseits steht einer sinnvollen Existenz nun also nichts mehr im Wege.
Im Anschluss an gewiss nicht unverdienten Applaus reichte man dem vom Kunstschamanismus noch ungesättigten Publikum Salz an Stangen zu Wasser und Wein. Derweil legte der Transportschamane Maske und Federschmuck ab und kehrte zurück ins Reich der Scharlatanerie.
„Wenn Etwas den Ort wechseln soll, dies aber nicht aus eigener Kraft oder aus eigenem Willen tut, wird die Reise zum Transport. Die Transporthülle schützt das transportierte Gut vor äußeren Einflüssen oder die Außenwelt vor dem Transportgut. Sie verbirgt ihren Inhalt vor unseren Blicken. Deswegen können wir unsere Ahnungen ins dunkle Innere der Hülle projizieren, bis das Öffnen der Transportkiste scheinbar Klarheit bringt. Aber was ist eigentlich angekommen? Transportiert ein kultischer Gegenstand das Ritual, für das er geschaffen ist? Lässt sich ein Kult verschiffen? Gibt es einen blinden Passagier? Oder sehen wir Gespenster?“ www.kh-berlin.de
Einst auf der O
Heute, ja, und dennoch gestrig
„NEW KIDS ON THE BLOCK“ im Neu West Berlin, Chausseestr. 36,
Frisch aus der Kunstschulküche: Malerei, Drucke und Installationen.
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Man nehme
eine abgeranzte Werkhalle kurz vorm Abbruch,
ganz doll sehnsüchtige Künstler bzw. „Künstler“,
das olle Konzept ’ner mächtig tollen Clubgalerie,
ein unheimlich kreatives cross art branding
für die Referenzensammler-Antigammler
und bereitwillig gelangweiltes Publikum –
fertig ist die Kunstlaube.
Im verwestlichten Osten nichts Neues also. Schade, könnte man meinen. Nun denn: Schade. Ob wohl die Verantwortliche dieses bezeichnenden Artefakts davon ahnte?
Man weiß es nicht.
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NEW KIDS ON THE BLOCK: Angel, Ali Altin, Emmanuelle Castellan, Malte Fröhlich, Wanda Growe, Hodori, Bernhard Holaschke, Malte Kebbel, Johannes Kithil, Christian Korda, Jan Pleitner, Kanta Kimura, Markus Liehr, Sebastian Lis, Susi Mehl, Mij. K. Do, Giuletta Ockenfuss, Johannes Orthmayr, Aldo Pantaloni, Sunny Pudert, Josefine Reisch, Marcus Scheunemann, Janes Schmallenberg, Max Siebenhaar, Beau Stanton, Genaro Strobel, Maximilian Thiel, Stefanie Walk, Jakob Wakner, Wide Scope Experimental.