Sexy

Eine Idee findet man sexy oder nicht. Die Aktivisten von ABRISSBERLIN, der Plattform zur Vernetzung von lokalen Initiativen, treiben ihr Vorhaben nach dem gestrigen Treffen mit der Initiative Zukunft Bethanien nun mit großer Lust voran!

Bei einem Treffen im Theaterhaus Mitte wird heute die Planung für das Vernetzungstreffen am 23. April auf dem Teutoburger Platz weitergeführt. Nebenher ist auch das gestrige Treffen mit der weißrussischen Opposition ein Thema. Die CDU hatte die Stadtsoziologin Karin Baumert im Rahmen von amnesty international zu einem Abendessen mit dem Oppositionsführer eingeladen. Dabei sprach der selbstbewusste Milinkewitsch, der selbst kein Sozialist ist, auch von den Kommunisten, die ihn unterstützen. Daraufhin entstand einige Unruhe in den Reihen der CDU.

Auch der unerwartet selbstbewusste Abschied des Oppositionsführers löste Verunsicherung aus, als Milinkewitsch früher als erwartet die Runde mit dem Hinweis auf einen weiteren, ungenannten Termin verließ. Die CDU hatte wohl mehr Unterwürfigkeit erwartet, aber Milinkewitsch wahrte die Augenhöhe.

Büro

Besetzte Zukunft!?

Artikel in Arbeit

Freiräume im wahrsten Sinne entstehen in einer schrumpfenden Gesellschaft ganz von allein. 10+1+2

Zukunft Bethanien

Die Lust der Anderen

…auf Veränderung.

In der Arbeitsgruppe „Vernetzung“ des Palastbündnis wird heute und morgen im Theaterhaus Mitte besprochen, wie das geplante Treffen mit der Initiative Zukunft Bethanien ablaufen soll und wie die Vernetzung von lokalen Initiativen vorangetrieben wird, die ein Projekt objekt-bezogen gegen die politische Ignoranz, den Abrisswahn und den sozialen Kahlschlag verteidigen. Für die Gruppe nimmt auch die Fotografin und Kleinkindspezialistin Editha Künzel daran teil.

Die bekannte Stadtsoziologin Karin Baumert wird beim bevorstehenden Treffen nicht dabei sein können, da sie in ihrer Funktion bei amnesty international am selben Tag im Rahmen einer CDU-Einladung den weißrussischen Oppositionsführer Milinkewitsch trifft.

Bündnis für den Palast Editha Künzel Karin Baumert Ostprinzessin

Fotos: Editha Künzel

Das Scheitern der Einen

Die Arbeitsgruppe „Veranstaltung zum Humboldt-Forum“ vom Bündnis für den Palast trifft sich heute in einer Kreuzberger Hinterhofwohnung.

Die konstruktive Atmosphäre wird überschattet von hasserfüllten Tönen. So stellt einer der schwulen Teilnehmer fest, dass öfter mal die Ziele und die Errungenschaften der linken Kräfte in der Politik im Nachhinein von den eher rechten Kräften wie selbstverständlich übernommen werden.

Dazu lassen sich vermutlich unzählige Beispiele in der Gesellschafts-, Familien-, Rechts- und Umweltpolitik finden. Ein anderer schwuler Teilnehmer rollt daraufhin hasserfüllt mit den Augen und wendet sich mit den Worten „Na das wüsst‘ ich aber“ von der Runde ab.

Ein schlechtes Omen…

Bündnis für den Palast

Verschiedenheit und Recht und Freiheit

In Berlin laufen viele Filme gleichzeitig. Auf dem Weg von Kreuzberg nach Wilmersdorf: In der U-Bahn trällern zwei junge Blonde mit Dreadlocks ein Lied für Comandante Che Guevara. An die Fensterscheibe hinter uns hat ein Werbe-Witzbold im Auftrag einer Bankgesellschaft ein paar Denkblasen mit Waschmaschinen und Autos geklebt, die nun sowohl vom gegenüber liegenden Fenster reflektiert, als auch von den Gegenübersitzenden gesehen werden. Wir verlassen die U-Bahn an der Station Kurfürstenstraße, weil wir vom Zug aus nur den Anfang des Namens lesen und die Ansage überhören. Hier ist nicht der Kurfürstendamm. Oben sitzt ein älterer Herr in seinem teuren Benz, während ein hübsches, junges Mädchen an seine Scheibe klopft: „Hi, was möchtest Du denn?“ – …..! „Im Auto?!“ Sie lehnt ab.

In Wilmersdorf angekommen:

Das CSD-Forum im alten Offizierskasino der Aidshilfe-Zentrale entscheidet heute abschließend über das Motto der einstmals politischen Großdemonstration für die an sich selbstverständlichen Rechte von schwulen Männern und lesbischen Frauen und Allen dazwischen. Der Vorstand des CSD-Vereins hat „Einigkeit und Recht und Freiheit“ ausgerufen, was Vielen aber seltsam staatstragend und nach eng gefasstem Nationalgedöns klingt. Zur Wahl stehen nun „Einigkeit und Recht und Freiheit“, „Einigkeit und Recht und Freiheit?“, „Einigkeit – Recht – Freiheit“, „Wir haben die Freiheit und das Recht, verschieden und einig zu sein“, „Verschiedenheit und Recht und Freiheit“, „Freiheit und Recht und Einigkeit“, „Uneinig in Recht und Freiheit“ und „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, wobei „Verschiedenheit und (…)“ sowie „Die Würde des (…)“ bereits vor einem Monat von 15 Teilnehmern (Frauen gab’s keine) in einer Kampfabstimmung zu Gunsten der Verschiedenheit abgestimmt wurden.

Sie vermissen etwas? Kreativität und klare Forderungen? Also heute sitzen wir hier zu 40st (inklusive einer Hand voll Frauen) und beschließen in einer Kampfabstimmung dasselbe wie vor einem Monat. 11 der Anwesenden lehnen jeden Bezug auf die „Nationalhymne“ ab und stimmen wacker für die unantastbare Würde. Die Atmosphäre in der Runde ist von vornherein nicht nur angespannt, sondern schlecht, die Diskutanten mitunter muffelig, der Vereinsvorstand genauso wie der unsägliche Jan Feddersen von der taz und diverse andere Bewegungsschwestern. Die meisten sehen sich zum Verwechseln ähnlich, so dass wir sie auf der Straße nicht wiedererkennen könnten, auch sonst geht es anachronistisch zu: Die Vergangenheit hängt szenenmodentechnisch im Raum, fies wirkende Gspusis aus Österreich nicken alles echt Deutsche ab und konservativ karierte Hemden gehören zur üblichen Kleiderwahl. Die Jüngeren geben sich angepasst und einheitstuckig. Ein Älterer fordert, keine Bareback-Werber (Werber für ungeschützten Party-Sex unter Fremden) mehr bei der Parade zuzulassen. Wer das für selbstverständlich hält, wird eines Besseren belehrt.

Bei der Auswahl der Forderungen wurden transidente Menschen gleich ganz vergessen, obwohl gerade ihnen die größten Schwierigkeiten gemacht werden, auch die Forderung nach dem Adoptionsrecht sucht man vergebens. Dafür wird immer fleißig die rechtlich-finanzielle Gleichstellung gefordert.

Ein trauriger Verein! Hoffen wir also auf den Transgenialen!

Transgenialer CSD 2004 Transgenialer CSD 2004 Transgenialer CSD 2004

Sozialpolitik ja oder nein?

Die Aktiven des Bündnis für den Palast treffen sich heute in einer Kreuzberger Hinterhofwohnung, wo nicht weniger als die Zukunft des Bündnisses zur Debatte steht.

Die etwa 15 sehr unterschiedlichen Menschen vertreten dabei sehr unterschiedliche Auffassungen. Fakt ist, dass das Palastbündnis nicht mehr öffentlich wahrgenommen wird. Im Inneren schwelt ein Konflikt zwischen denen, die eine Vernetzung von Initiativen vorantreiben und denen, die ein traditionell als links wahrgenommenes Vorhaben nicht akzeptieren wollen. „Ich will nicht den Bad Guy spielen!“ – !??

Dennoch entwickeln sich heute drei Arbeitsgruppen weiter: „Info-Container auf dem Schlossplatz“, „Veranstaltung zum Humboldt-Forum“ und „Vernetzung“. Außerdem gibt es noch das Vorhaben „Palais moderne“ um den Visionär Andreas Amman. Die AG „Spaß/Besetzung“ befindet sich im ausgedehnten Winterschlaf. Dazu wird beschlossen, die wöchentlichen Plenumssitzungen künftig nur noch zwei-wöchentlich zu veranstalten.

Sozialpolitik? – Ja und Nein.

Bündnis für den Palast

Mitmisching!?

mit-mischen (im)possible? – Die Konstituierung der Stadtgesellschaft – Stadtforum Berlin 2020“ im Filmkunsthaus Babylon am Rosa-Luxemburg-Platz.

Wer einmal eine Alibi-Veranstaltung par excellence erleben möchte, der besuche einfach ein sogenanntes „Stadtforum“ aus dem geschätzten Hause der Stadtentwicklungssenatorin Junge-Reyer.

„Wer hat hier die Macht und wie geht er damit um? MP3-Live-Mitschnitt

Vor etwa 400 Zuhörerenden macht Junge-Reyer hierzu glasklare Ansagen. Am Anfang des Live-Mitschnitts ist die „Auszeichnung für Ignoranz“ (vom Palastbündnis) zu hören, danach der Anfang der Rede der Senatorin, die hier glücklicherweise aus Versehen die Wahrheit spricht…

Bündnis für den Palast

„Der Großen Hochmut wird sich legen, wenn unsre Kriecherei sich legt.“ Gottlieb August Bürger

Solidarität?

Damit die Deutsche Bank ihren Gewinn weiter steigern kann, werfen die verantwortlichen Strategen die Komödie und das Theater am Kudamm aus ihren Stammhäusern hinaus. Damit aber nicht genug – die Theater sollen abgerissen und an ihrer statt eine Shopping-Passage errichtet werden.

Ja sind denn die beiden traditionsreichen Boulevardtheater überflüssig geworden? Nein, allein schon der enorme Zustrom des Publikums zeigt eine andere Wahrheit.

Der Senat zeigt sich machtlos. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit gibt denn auch auf dieser Demonstration unverhohlen zu, dass sich aus seiner Sicht höchstens eines der Theater retten ließe. Die fulminante Schauspielerin und Freigeistin Katharina Thalbach hingegen findet deutliche und deutlichste Worte gegen die Schließung und die dafür Verantwortlichen!

Im Publikum steht auch Susanne Juhnke. Einige durchaus bekannte Schauspiel-Gesichter lassen sich sehen, und auch Dirk Bach und Thomas Hermanns demonstrieren.

Aber Solidarität? – Nein, die wahrlich nur im engsten Rahmen: Ein Großteil der Redner – allesamt älteren Semesters – lässt den Kalten Krieg wieder aufleben und vermutet hinter der Schließung gar die Interessen des kleineren Koalitionspartners PDS aus dem Osten der Stadt. Tatsächlich hatte sich der PDS-Landesvorsitzende Stefan Liebich unfreundlich geäußert, aber die Worte der Redner zeigten in ihrer Intensität tiefergehende Spuren des Hasses.

So hielt sich denn auch die Solidarität mit dem zum Abriss freigegebenen Palast der Republik, einem der bedeutendsten Kultur-Laboratorien der Welt, in ungeahnt engen Grenzen. Manch eine Demonstrantin schlug geradezu auf die Plakate der mit den Theatern Solidarität bekundenden Palast-Retter ein.

Was für ein dummes Theater!

Komödie und Theater am Kurfürstendamm müssen bleiben Berlin braucht Kultur - Erhalt der Kudammbühnen und des Palast der Republik Das Kudamm-Theater gehört zu Berlin wie der Palast der Republik

Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen. Grundgesetz Artikel 14 II

Die Trutzburg des Senats

Talents, Technology, Tolerance – Berlin im internationalen Wettbewerb – Stadtforum Berlin 2020

Talente, Technologie und Toleranz sind genau drei der üblichen Eigenschaften eines Wagendorf-Projekts. Aber was kümmert das den Senat! Das dachte sich wohl auch die Aktivistin der Wagenburg Schwarzer Kanal, die sich bei dieser Veranstaltung des Senats im Café Moskau an der Karl-Marx-Allee zu Wort meldete und sich von sämtlichen Experten auf dem Podium – egal welcher Couleur – die Richtigkeit und Wichtigkeit ihres Projekts bestätigen ließ. Ja, es war geschickt, die vom Senat geladenen Experten an ihren blumigen Beiträgen zu messen. Aber was kümmert das den Senat!

Gleichzeitig fanden auch die Aktivisten vom Palastbündnis den Weg hierher und überraschten die zahlreichen Zuschauer, die Gäste auf dem Podium und die Senatorin Junge-Reyer schon am Eingang mit ihrer „TEUERSTEN WIESE DER WELT“ und später mit zwei Performances während der Veranstaltung, bei denen sie fragten: „WARUM REIßEN SIE DENN DANN DEN PALAST AB?“ Aber was kümmert das den Senat! Die vielen Buh-Rufe übertönten am Ende fast die gewollt blinde Rede der Senatorin.

Die Trutzburg des Senats zeichnet sich durch Phantasielosigkeit, Inkompetenz und Intoleranz aus.

Bündnis für den Palast Aktivisten Ostprinzessin und Westmonster Ingeborg Junge-Reyer