Hartgekocht

Das Ei im Dialog – es
ward im Monolog nicht
froh, drum blieb es,
als Richtung Kopf es
flog, doch lieber roh.

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Gewidmet den Erfindern von Hartz IV.

Matinee in Hedwigs Kantine

„Sonntags-Matinee im Kesselhaus des Krankenhauses St. Hedwig, Berlin-Mitte
Schüler- und Lehrerkonzerte mit wechselnden Besetzungen“

Heute: Die Gesangsklasse von Annette Goldbeck-Löwe. Eintritt frei.

Die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Fanny Hensel gaben ihr Bestes – und das Beste ist manches Mal so gut, dass man ihm nicht entkommen möchte. Insbesondere die furiose Darbietung von Günter Neumanns kabarettistischem Stück „Ein Neandertaler“, vorgetragen von einer der jüngeren Schülerinnen, vermochte die Zuhörer, die sich am Vormittag in der Kantine des Krankenhauses eingefunden hatten, zu begeistern. Im Finale zeigte sich dann auch die stets frohsinnige und adrette Chanson-Interpretin und Gesangslehrerin Annette Goldbeck-Löwe von ihrer klangvollsten Seite, so dass die Vorstellung stimmig endete.

Unerhörtes in seltenem Zusammenspiel

Musikvereinigung AYA betört zwei Abende lang mit unerhörten Klängen

Nein, hier ist nicht irgendwer zusammengekommen, um gemeinsam zu musizieren – die Musikerinnen und Musiker, die sich um den Rixdorfer Künstler Artus Unival versammelt haben, bestechen durch selten zu hörende Qualitäten. So können Marten Mühlenstein am Saxophon und Armin Marewski an der Gitarre dem virtuosen Anspruch des Free-Style-Musikers Artus Unival in der ganzen Breite der Improvisationskunst entsprechen, so wie auch Paul Schwingenschloegl (Trompete), dessen musikalischen Duelle mit Mühlenstein noch lang in begeisternder Erinnerung bleiben werden.

Mühlenstein, der bereits als Westmonster in sogenannten Monstcasts und mit eigenen Songs sein herausragendes Können offenbart, kann das Publikum sowohl an verschiedenen Saxophonen als auch mit spontanen Einlagen an kaum bekannten Mund- und Nasenflöten-Instrumenten begeistern. Armin Marewski dürfte Vielen bislang eher aus Fernsehen oder Kino bekannt sein, doch im Café im Körnerpark überrascht er mit seinem außerordentlich exzellenten Gitarrenspiel.

Die lebenden Fenster, die mittlerweile als Klassiker des Multimedia-Künstlers Unival gelten können, vermögen dem flüchtigen, aber einprägsamen musikalischen Moment ihrerseits eine temporär-virtuelle Note hinzufügen.

So möchte man auf weitere Momente hoffen.

cyber spectives Lebende Fenster, Musik: AYA

Berlin adé

Berlin: Das traumlose Zeitalter des kulturellen Verfalls fordert ein weiteres Opfer. Während in der Hauptstadt nahezu sämtliche faszinierenden Kulturprojekte der letzten Jahrzehnte ihrer politisch gewollten Auslöschung harren, ereilt uns eine weitere traurige Nachricht. An der Hasenheide in Kreuzberg wird derzeit der Club Cheetah aus den 60er Jahren entsorgt. Ende der 60er wurde er im Raumschiff-Enterprise-Stil in die Räume eines ehemaligen Großkinos hineingebaut und verfügt über 22 sogenannte Inseln, die sich über mehrere Ebenen und eine Galerie erstrecken. Die Eilande sind über Brücken und Treppen miteinander verbunden. Disco und Gastraum verbindet ein Tunnel. Zwei Röhren führen vom Eingang hinein in die größte Disco ihrer Zeit. Acht Tanzflächen warteten auf tanzwütiges Publikum, das in den besten Zeiten des Clubs in bis zu hundert Meter langen Warteschlangen auf Einlass hoffte, um dann Highlights wie die fahrbare DJ-Kugel zu bestaunen.

Der ehemalige Besitzer hatte sich im Betrieb und mit dem Einbau einer Saunaanlage im Keller des Hauses verhoben. Neue Besitzerin wurde ein Kreuzberger Unternehmen (Taekker: Immobilien im zentralen Berlin) mit Sitz in Dänemark, welches das Gebäude in einer Zwangsversteigerung erwarb.

Vor einiger Zeit noch wurde der Club zur Miete angeboten. Im Jerry-Cotton-Film Todesschüsse am Broadway zeigt sich das Cheetah noch von seiner lebendigsten Seite. Da jedoch weder potente Kulturinteressierte noch Senat oder Bezirk das ob seiner Technik, Architektur und kulturellen Bedeutung einmalige, schützenswerte Kleinod der 60er erhalten wollen, ereilt den Hydraulik- und Designtraum nun das – durchaus abwendbare – Schicksal des Großen Saals im Palast der Republik, welcher über weltweit einzigartige Technik und Installationen verfügte und dennoch dem langweiligen Einerlei gleich gemacht wurde. Luftschloss lässt grüßen. Danke, rot-roter Senat, danke, grün-rotes Bezirksamt, hoch soll sie leben, die totale Verwertungslogik!

Ostprinzessin

Cheetah, Hasenheide Cheetah, Kreuzberg Club Cheetah, Berlin-Kreuzberg

Gemalt, aber nicht malerisch

Ausstellung der Malerei der Studierenden der Universität der Künste an der Hardenbergstraße und der Kunsthochschule Weißensee im Wedding, in Monbijou und am Fuße des Fernsehturms. Doch es findet sich nur ein einziges Gemälde, das zu überzeugen vermag; es findet sich in Monbijou. Es zeigt aus angewinkelter Perspektive und durch eine Tür hindurch, in warmen Farben und schemenhaft, einen sitzenden Mann – übrigens in klassischer Malerei.

Denn wir sind wieder wer

Weshalb der Typ im Unisex-WC des Musikclubs meinen Urin trank – plötzlich und unvermittelt, aus der Pinkelrinne heraus – das kann ich nicht genau erklären, dazu befragt habe ich ihn nämlich nicht. Denn schließlich leben wir ja in einer von Anonymisierung durchsetzten Wirklichkeit, in der uns die Begehren der Mitmenschen fern und versteckt erscheinen, so sie sich nicht – offen zur Schau getragen – unserer Wahrnehmung aufdrängen. Verroht werden es die einen nennen, sinnenfreudig die anderen. Mir hingegen fehlen dafür schlicht die Worte; über eines jedoch bleibe ich mir im Klaren: Eine echte Schamlosigkeit ist mir genauso lieb wie eine echte Scham.

En vogue ist derweil eine neue Biederkeit, die an Realitäten der 50er Jahre erinnert, während zu gleicher Zeit eine sich fortsetzende Verrohung der Sitten aufblüht. Beides lässt sich gut an der Entwicklung der Musikszene ablesen und dort insbesondere am von strikt marktorientierten Akteuren beherrschten Business: Im populärkulturellen Segment steht zur Schau getragene Softsex-Attitüde de hoch im Kurs, welche – gepaart mit scheinbar provokanten Gesten –, einen gewissen Anspruch auf gesellschaftliche Unangepasstheit beweisen soll, dem sie freilich an keiner Stelle tatsächlich entspricht. Dem Konsument bietet sie jedoch die Reflexionsfläche für sein Bedürfnis nach Ausbruch, Wildheit und Ekstase. Wo bereits Madonna schnell an die Grenzen ihrer Glaubwürdigkeit geriet, dort beginnt die Welt der Lady Gaga, in der sich die sinnliche Beliebigkeit der zu Humankapital transformierten Menschheit derzeit wohl am umfassendsten widerspiegelt: Ihre Accessoires wirken mitunter wie computergenierte Verlegenheitslösungen, zusammengestöpselt aus einem unerschöpflichen Pool an Persönlichkeitsausweisen, während sich hinter der lauten Sichtbarkeit ihres Tuns nicht viel mehr als ein umfassendes Sinn- und Gefühlsvakuum auftut.

Und auch in der sogenannten Indieszene stehen Revoluzzerposen anstelle inhaltlicher Streitfragen, generieren sich einzig und allein zum Zwecke des vermarktungsfördernden Moments, verbreiten sich als Mode ohne gesellschaftsrelevante Botschaft und bleiben somit Selbstzweck. Im Gegensatz zu frühem Punk oder der weithin gefürchteten Rocker-Mode fehlt heutzutage den von musikkulturellen Szenen geprägten Mode-Statements der Thrill. Vielleicht ist tatsächlich der Manga-Style des viel geschmähten Tokio Hotel-Sängers Bill Kaulitz noch die gewagteste Inszenierung, weil der Zeichentrick in seiner Fleisch gewordenen Verkörperung immerhin mit alten Sehgewohnheiten bricht. Denn geschlechtliche Uneindeutigkeiten führen nach wie vor zielsicher zu Anstoß erregender Verwirrung. Jede Transe kann davon ein Lied singen. Selbst in Berlin-Mittes Torstraßenviertel, das sich im Angesicht seiner urbanen Versprechen auch bei Touristen und Zugezogenen großer Beliebtheit erfreut, kann sie keine zwei Ecken weit gehen, ohne angepöbelt oder lächerlich gemacht zu werden.

Es könnte womöglich der Schluss naheliegen, dass die eigentliche Provokation in der Besinnung auf „wahre Werte“ läge. Doch geistern besagte Werte ohnehin als Untote durch das systemgenerierte Netzwerk namens Gesellschaft: Allenthalben finden sich Wünsche und Bilder aus längst vergangen geglaubten Zeiten ganz oben auf der Beliebtheitsskala. Entsprechend bieder fallen nicht nur die „Kunstwerke“, Musik- und Videoproduktionen etablierter Stars aus, sondern auch die des Nachwuchses: Zwar im Cyberlook inszeniert und via iPhone, iPad, Facebook und Twitter permanent mit der Umwelt verbunden und scheinbar in regem Austausch stehend, verharren die persönlichen Werte an der Schamgrenze der 50er. Mädchen tragen ihr Haar lang, Jungs kurz, und der Wunsch nach dem Kleinfamilienidyll als „die wahre Lebensperspektive“ nährt sich aus dem Erlebnis der mäßig wilden Jahren der Jugend, das im Einklang mit der Entfremdung des gesellschaftlichen Ichs steht. Gleichzeitig präsentieren sich User in vielen Internetkontaktforen in sexuellen Posen, mit verrohtem Sprachgebrauch und abgestumpfter Sinnlichkeit.

Eine Perspektive auf nahezu vollständige Integration haben daher die neuen Schwulen zwischen 14 und 49. Für nicht viel mehr als einen Tag im Jahr in aller sich im Einzelfall schnell als Einfalt herauskristallisierenden Vielfalt öffentlich sichtbar, passen sich die Träume der meisten schwulen Männer an den 364 anderen Tagen im Jahr erst recht an die ihrer nicht-homosexuellen Konsumgenossen an. Wen würde es da also noch wundern, wenn die sog. Homo-Ehe unter schwarzer Führung eingeführt würde. Die neuen Schwulen haben sich längst assimiliert und nur wenige, so scheint es, haben darüber vorher umfassend nachgedacht. Das allgemeine Mitläufertum ist mittlerweile unter Schwulen mindestens so verbreitet wie in der Restbevölkerung. Der sexuelle Selbstverwirklichungswahn wird zwar von vielen homosexuellen Männern immer noch besser beherrscht als von heterosexuellen Zeitgenossen, doch im Allgemeinen können Schwule heute nichts besser als jene. Dies zeigte sich auch jüngst bei den Veranstaltern des Christopher Street Day (CSD), die auf Vorwürfe der Miterfinderin der Gender-Debatte, Judith Butler, den strukturellen Rassismus weitestgehend zu ignorieren, Kriegseinsätze zu verherrlichen und all zu sehr in die Kommerzialisierung abgerutscht zu sein, nicht nur sichtlich beleidigt, sondern – eine opulente Kleingeistigkeit offenbarend – dem Beifall klatschenden Teil des Publikums reflexartig entgegenhielten: „Ehrlich gesagt: Ihr seid hier nicht die Mehrheit!“ Die Mehrheit nämlich hatte es mit ihrem Assimilierungswillen so ernst genommen, dass sie den CSD vom traditionellen Datum , dem 26. Juni, aus Gründen der Staatsräson auf den 19. Juni vorverlegte: Ein Kniefall vor König Fußball. Dementsprechend waren neben den Fähnchen in Regenbogenfarben diesmal noch mehr schwarz-rot-gelbe Lappen zu sehen als in den Vorjahren.

Doch funktioniert der Eifer des Fußballsports vor allem auch als Durchlauferhitzer für Zugehörigkeitsgefühle; einmal mehr ist es das Mitläufertum, das den ohnehin latenten Drang zur Nationalisierung immer gefährlicher werden lässt. Und so müssen dagegen immunisierte Mitmenschen die bieder-ekstatische Heiterkeit der sich offenbarenden, patriotischen Glücksgefühle mit Fassung tragen, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, einer Anklage wegen Beleidigung staatlicher Hoheitszeichen ins Auge zu sehen. An den Fahnenmast mit vergoldeter Spitze, den mein Nachbar vor ein paar Tagen vor seinem Fenster fünf Meter hoch in den deutschen Himmel baute, werde ich mich also gewöhnen müssen – oder eben auch nicht. Und als vor mir ein sich als „richtiger Deutscher” bezeichnender Jugendlicher mit wehender schwarz-rot-gelber Fahne über der Schulter in einen prenzlbergischen Baumarkt hineinlief und dort Eltern und Bruder seine hervorragende Idee – „Wenn wir Weltmeister werden, lauf ich ’n ganzes Jahr überall als Deutscher“ – wissen ließ, wuchs bei mir die Hoffnung auf den Endsieg der spanischen Mannschaft exponentiell; et voilà…

Zwischen den späten 60ern und 1990 war es im Westen, im Norden und auch im Süden der Bundesrepublik Deutschland mitunter verpönt, nationale Symbole zu tragen, zu verbreiten oder sie sich gar ins Gesicht zu malen; nur Altnazis, Neonazis und rechtsgerichtete Bürgerliche hissten die deutsche Fahne. Und im Osten kannte man solche Bilder von inszenierten Aufmärschen. Offenbar ist das alles in Vergessenheit geraten. Seit der Einverleibung der DDR durch die BRD sind „wir“ ja wieder wer. Und schon war es aus mit der früheren Nachdenklichkeit – lang hatte sie nicht gewährt.

Ostprinzessin

Nachbars Fahne

Mitmachen, Ignorieren oder eine Axt zur Hand nehmen?

SAGE – ein Heldenmärchen aus Kreuzberg

Die Heldin dieser Sage trägt viele hübsche Namen, drei davon könnten SAGE Res- taurant GmbH & Co KG, SAGE Bar GmbH und SAGE Entertainment GmbH sein.

SAGE – das wäre bei genauer Betrachtung ein ganz typischer Amüsierbetrieb für verträumte Normalverdiener, für den Berliner Geldadel und für echte Blaublüter, ohne konzeptionell erkennbare ethische Grundsätze zwar, aber doch mit karitativem Engagement – Sage Hospital e. V. -, welches in der „Gesellschaft“ ja bekanntlich zum guten Ton gehört, weshalb „die Schirmherren des Abends (…) der regierende Bürgermeister Klaus Wowereit und Prinz Georg von Preußen“ seien und nicht etwa Heinz und Erna Meyer aus Spandau. Für den Stallgeruch jedoch lüde man sich Ben Becker und „die Berliner Cowboys The BossHoss“ („Do Or Die“) ein.

Und wenn man sich zu Unrecht in der Kritik seiner Mitmenschen sähe, weil diese sich Kreuzberg immer noch nicht so richtig als Business-Spielplatz einiger weniger Gewinner vorstellten, dann übe man sich in Diplomatie, denn die gehört zum selbstverständlichen Repertoire eines aufstrebenden, weltoffenen Unternehmers, weshalb man im Zweifel irgendwann auch mal „Punk der ersten Stunde“, „Hausbesetzer“, „Steineschmeißer“, vielleicht sogar Pirat, meinetwegen auch Papst gewesen sein könnte. Und wer hätte den Eurovision Song Contest gewonnen? Genau! Und die WM? „Kommt mit uns fiebern“, könnte man antworten, also: Deutschlandfähnchen nicht vergessen!

Ein Schelm, wer Böses dabei denke: „Traditionelle Speisen werden im SAGE Restaurant in überraschend neuen Gewändern präsentiert, die durch bestechende Frische und ungewöhnliche Zutaten einen jeden Gaumen bis in die Willenlosigkeit verführen.“

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Im Märchen würde am Ende das Gute über das Böse triumphieren, in der Wahrheit der nackten Realität ist alles etwas komplexer. Für den 5. Juni rufen kritische Mitmenschen zu einem Aktionstag auf: Auf zu neuen Ufern: Mediaspree entern!

Rot-Rot geht über Leichen

Dem Sozialmieter Dieter Bernhardt wurde das Leben genommen.

Leichen pflasterten ihren Weg: Die Protagonisten des Berliner Senats haben dem Ausverkauf der sozialen Errungenschaften in der Stadtentwicklungspolitik nie abgeschworen. Zwar war das alte Fördersystem falsch, weil es in erster Linie der Bereicherung einiger weniger Bauherren diente, doch sinnvolle, soziale Änderungen wurden nie in Angriff genommen. Im Gegenteil: Die zuständige Senatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) hat das Problem der dem freien Markt zum Fraß vorgeworfenen, ehemals öffentlich geförderten Wohnungen immer ignoriert bzw. noch befeuert.

Mehrere tausend Menschen sind betroffen. Der Senat verhöhnt die Betroffenen mit Umzugshilfen. Auch die vorgeblich sozialer ausgerichtete LINKE hat bislang nichts für die Entschärfung getan, obwohl ihr die sich derzeit zuspitzenden Nöte der Mieter bereits seit vielen Jahren bekannt sind. Stattdessen werden überall in der Stadt weiterhin Aufwertung und Inwertsetzung von LINKEN mitorganisiert. Und vereinzelte Sonntagsreden gegen die Verdrängung von sozial schwächeren Mietern aus den innerstädtischen Wohngebieten haben sich stets als Augenwischerei entpuppt.

Dieter Bernhardt ist nicht der erste Sozialmieter und er wird nicht der letzte sein, der aus dieser Bedrängung für sich selbst keinen Weg mehr findet. Im März war seine Leidenschaft für das Leben noch ungebrochen:

„Liebe Ostprinzessin,

(…) Ja es ist eine Katastrophe, war gerade in Steglitz in einem Gebäudeblock mit 6 Eingängen, also über 100 Wohnungen. Das steht seit längerer Zeit unter Insolvenz und die Mieter ahnen gar nicht, was da auf sie zukommt. Wir müssen uns bündeln und vielleicht sogar zivilen Ungehorsam organisieren, denn anders reagiert die Politik nicht (…).

Liebe Grüße

Dieter“